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Rückblick 2013 und ein herzliches Dankeschön!


Ein Jahr ist vorbei und wie bei den meisten anderen Menschen habe ich inzwischen viel erlebt. Ich möchte mich an dieser Stelle bei all meinen Lesern bedanken, ohne euch würde mir das hier gar keinen Spass machen:-).

Im Winter buk ich meine ersten Fastenwaiie, und meine ersten Fasnachtskiechli. Beide gelangen erstaunlich gut. So gut dass einer meiner ernsthaftesten Kritiker meinte:

„obwohl sie in einer Bratpfanne von einer Hauspflegerin gebacken werden schmecken sie erstaunlich gut…“

Derselbe kaufte im Februar 40 Fasnachtskiechli von mir und war sehr zufrieden. Ich auch natürlich. Nach diesem ersten Aufschwung ging es dann aber eher lasch weiter, also mit der Abnahme meiner Backware, so dass ich mir gegen Sommer zu ernsthaft überlegte wieder aufzuhören. Eigentlich geht es mir nicht mal so ums Geld, obwohl das ein toller Nebeneffekt ist. Frustrierend ist es, wenn die schöne Backware keine Abnehmer findet und die eigene Familie irgendwann den Rüeblikuchen auch nicht mehr aufessen mag.

Kurz vor den Sommerferien besuchte ich das erste Modul meiner Ausbildung zum Sozial Manager, Thema: Marketing! Dazu musste ich im Vorfeld zwei Bücher lesen:

  • Marketing mit kleinem Budget von Urban Kilian Wissmeier
  • Kundenakquise von Gitte Härter

Die zwei Bücher haben mir schon sehr viel geholfen, die zwei Schultage noch viel mehr. Eigentlich besucht man dieses Modul erst später in der Ausbildung, doch für mich war der Zeitpunkt perfekt. Die Sommerpause nutzte ich, um meine neuen Erkenntnisse umzusetzen und mich in erster Linie nach einer Küche umzusehen.

Darin lag nämlich mein grosses Problem! Ich darf laut Lebensmittelgesetz (hier vor Ort) nicht in einer privaten Küche produzieren, ausser ich besässe einen Bauernhof. Habe ich aber nicht, obwohl, wenn mir jemand einen schenken würde (minus die Kühe) würde ich mit Freuden annehmen. Die ersten Anfragen verliefen negativ, sehr frustrierend!

Nach der dritten Absage, und mit einer halben an einem Ort wo es nur sehr schwierig wäre zu backen, verfiel ich auf einen seltsamen Gedanken. Eigentlich hätte das mein erster sein sollen. Ich liefe betend durch unser Dorf! Ich wollte mir von Gott eine Küche zeigen lassen die er für mich schon bereit hält.

Und er tat es tatsächlich! Im Jugendzentrum vom Dorf, das witzige darin ist, dass ich in dieser Küche vor 14 Jahren Kochunterricht gab. Erste Gespräche liefen positiv, alle weiteren auch. Anfang September buk ich zum ersten Mal auswärts. Mit dem aber waren meine Probleme noch nicht gelöst, denn:

Ich habe ja noch meine süssen Zwerge Zuhause. Eineige Zwillinge, die an manchen Tagen grundsätzlich in verschiedene Richtungen rennen, sich üben im Neinsagen, auf allem Möglichen rumturnen und auch sonst virtuos Klavier spielen auf meinen Nerven. Sie wollte und durfte ich nicht mitnehmen! Fast zeitgleich mit der Küche ergab es sich, dass eine Nachbarin und ich wir abwechslungsweise die Mädels hüten wollten. Umsonst! Ihre Kleine ist erst 2 Jahre alt, selber ist sie Musikerin. Wir stecken im selben Dilemma, dass wir arbeiten wollen ohne dabei schon Geld zu verdienen und angewiesen sind auf eine Kinderbetreuung die möglichst nichts kosten soll. Ich bin sehr beeindruckt, wie meine Nachbarin diese drei managed, sie gibt übrigens Musikkurse hier vor Ort – nur zu empfehlen!

Die drei Mädels kommen sehr gut miteinander zurecht, freuen sich immer wenn sie zusammen sein dürfen und tun sich gegenseitig gut.

Ja, und des weiteren brauchte ich noch einen Verkaufsort. Ein kleine Latteria, die im Frühling die Tore öffnete und nun auf den Herbst zu ein weiteres Standbein brauchte neben dem Eis das wirklich gut verkauft wurde. Aber Eis im Winter? Auch das lief wie geschmiert, schon fast seltsam.

So und jetzt, also ein Jahr später, besuchen mich meine Kunden nicht mehr in unserem privaten Haus, ich weiss viel mehr über Marketing und Kundenakquise wie je zuvor als ich noch gar nichts davon wusste und das Ganze wirft sogar einen kleinen Gewinn ab. Mit diesem Gewinn wollte ich nach und nach genug zusammen sparen um mir eine Getreidemühle zu kaufen, die habe ich aber nun zu Weihnachten bekommen:-) Jetzt laufen erste Versuche mit selbstgemahlenem Mehl.

Leider sind dann im Trubel des Geschehen die Rezepte ein bisschen untergegangen. Manchmal geht einfach nicht alles gleichzeitig obwohl man es so gerne möchte.

allen meinen Lesern wünsche ich Gottes Segen und einen guten Rutsch ins 2014

eure Motessa

 

Magenbrot – neue Erkenntnisse!


Seit ein paar Wochen verkaufe ich Magenbrot, glutenfreies natürlich, in einem kleinen Lädelchen hier in Riehen. Und hat mir arg Bauchweh bereitet…denn:

Magenbrot hat so seine Tücken! Zuerst einmal die Gewürze, ich habe lange daran herumgetüftelt und nun folgende Mischung erhalten. Um die Mischung gut zu messen habe ich mir Messlöffel in der IKEA gekauft, vielleicht erhält man die aber auch anderswo.

  • 2 Beutel à 40gr Zimt
  • 15ml Nelkenpulver
  • 1ml Kardamon
  • 1ml Koriander
  • 1ml Ingwer
  • 1ml Muskat
  • 1ml Anis

Magenbrot Teig

  • 300gr                  glutenfreies Panflor Mehl (vom Landi, das schmeckt viel weniger staubig wie das Schärmehl)
  • 1 tl                       glutenfreies Natron
  • 1 tl                       glutenfreies Backpulver
  • 2 Essl                  Kakaopulver
  • 1 Essl                  Gewürzmischung
  • 125 gr                  Zucker
  • 2 dl                       Wasser

Zuerst die trockenen Zutaten in die Schüssel, dann die nassen und hinterher mit den Knethaken vom Handmixer für ca 3 Minuten. Der Teig muss mindestens 10 Minuten stehen zum quellen, er darf auch ein paar Tage im Kühlschrank ruhen.

Den Teig auf einem Blechreinpapier auswallen und bei ca 180°C für 20 Minuten backen. Der Teig sollte in etwa 1,5cm dick sein.

nach dem backen in Würfel schneiden, auskühlen lassen.

Glasur

  • 50 gr                    dunkle Schokolade
  • 0,5 dl                  Wasser

zusammen in einem kleinen Pfännchen bei niedriger Temperatur flüssig werden lassen.

  • 150 gr                Puderzucker
  • etwas                Lebkuchengewürz

hinzufügen, zu einer dickflüssigen Masse mischen. Puderzuckerklumpen rausdrücken mit einer Gabel.

Zuerst die Lebkuchenwürfel in eine Schüssel geben, dann die Glasur darübergiessen. Mit einer Kelle sorgfältig mischen bis sich alle Seiten der Würfel mit Glasur bedeckt haben. Auf einem Gitter auskühlen / trocknen lassen. Dazu muss man die Würfel etwas voneinander trennen, da die Glasur klebt wie Leim.

Nun zum wichtigsten:

Möchte man das Magenbrot für ein paar Tage aufbewahren muss man die Würfel mindestens 2-3 Tage trocknen lassen, dazu eignet sich ein gelochtes Pizzablech sehr gut. Nur dann sind sie gut für ein paar Tage haltbar. Frisch essen kann man sie schon nach 5-6 Stunden Trocknungszeit. Diese Information habe ich von einem Bäcker erhalten, im Netz steht dazu gar nichts – man will es offenbar geheimhalten….