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Wie ich die alle Familienmitglieder


fait behandle, oder – wie kriege ich das logistisch hin, 4 verschiedene Teigwaren so auf den Tisch zu bringen dass alle erhalten was sie möchten.

und ich am Schluss immer noch weiss, welches die glutenfreie Sorte ist…

Oft, oder eigentlich meistens, essen wir alle glutenfrei, auch die Teigwaren. Doch manchmal ist es angebracht, Kompromisse zu schliessen, so auch heute.

Tochter Nr 1 : hat Zöliakie, braucht also die glutenfreien.

Tochter Nr 2 : mag nur eine der zwei Sorten

Tochter Nr 3 + 4: mögen am liebsten die nackten, ohne Inhalt und Sauce

Mutter: liebt ausgerechnet jene, welche von Tochter Nr 2 verschmäht werden. Haha, Glück gehabt…

Vater: isst alles, muss sich aber mit Tochter Nr 2 zusammentun, weil es von jenen am meisten hat.

Es gab also:

1x Fiori gefüllt mit Spinaci e ricotta – glutenfrei (Migros, AHA Sortiment)

2x Tortelloni ricotta e spinaci

1x Fiori al Limone

250gr gekochte Kravättli

für alle gab es noch Gurken und Reibkäse in rauen Mengen

Damit ich am Schluss noch wusste, welches welche waren legte ich mir die Verpackungen gleich neben die entsprechende Pfanne.

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Es wird einfacher, versprochen!


Nun sind es 6 Jahre seit unsere Älteste mit Zöliakie diagnostiziert wurde. Gerade die letzten Tage habe ich viel über die Zeit davor nachgedacht.

Die ersten Blutuntersuchungen hatten wir im Februar. Mit einem erschreckenden Resultat! Und gleichzeitig fanden sie wieder mal Amöben. Also haben wir erstmal 10 Tage Flagentil genommen. Ein schreckliches Medikament das mehr Nebenwirkungen hat wie die eigentliche. Nur Chinin ist schlimmer. Doch sie hat das ohne mit der Wimper zu zucken die 10 Tage durchgestanden. Ich hoffte so sehr dass ihre Werte damit wieder in Ordnung kämen, auch wenn der Spezialist mitleidig mit dem Kopf schüttelte und mir nachsichtig zugestand im Mai den nächsten Bluttest zu machen.

Natürlich mit dem gleichen Resultat. Wenigstens sagte er nicht: Sehen sie, ich habe es doch gleich gesagt! Nur wenige Tage darauf die Dünndarmbiopsie. Mit einem sehr klaren Bild. Und das 3 Tage vor der Hochzeit meiner Schwägerin.

Wir setzten unsere Tochter noch am selben Tag auf Diät um. Und an der Hochzeit ass sie Chips und Wasserreis. Vielleicht hatte ich noch Popcorn und Äpfel mit. So genau weiss ich es nicht mehr weil ich beschäftigt war, meinen 8 Wochen Schwangerschaftsbauch einzuziehen damit mich niemand ansprechen würde ob ich schwanger wär. 4 Wochen darauf stellte sich heraus dass ich Zwillinge bekommen – kein Wunder war mein Bauch grösser…

Der erste Sommer war schwierig. Wir picknicken nämlich sehr gerne. Doch immer nur Chips essen wollte ich nicht, und das glutenfreie Brot schmeckte meiner Tochter nicht so richtig. Also blieben wir zuhause und sie ass Pellkartoffeln oder „Gschwellti“ während wir Brot assen des Abends. Oder Rösti, übrigens etwas was sie bis heute liebt – zu jeder Tages- und Nachtzeit.

Jede Einladung, jedes Fest bedeutete viel Gedankenarbeit und telefonieren. Und Energie. Energie die sowieso etwas knapp war während der Schwangerschaft und dem ersten Jahr der lieben Kleinen.

Heute sind wir relaxt. Nicht nur sind die Kleinen seit letztem August im Kindergarten, auch mein backen hat sich zum besseren gewendet. Zumindest mag meine Tochter inzwischen sogar meine Kuchen – das hat aber weniger mit meiner Kochkunst oder der Diagnose zu tun sondern vermutlich eher mit ihren Hormonen:-) wir haben uns an das Leben ohne Gluten gewöhnt. Die Tage an denen sie nicht Zuhause isst sind nicht mal so anders. Während wir immer noch Brot essen, sind unsere warmen Mahlzeiten so gut wie immer glutenfrei. Auch wenn wir es nicht müssten. Denn ich denke gar nicht gross darüber nach. Bitte nicht falsch verstehen: ich ernähre uns nicht alle 6 glutenfrei!!! Die drei anderen Töchter essen normales Brot und haben gekaufte Crackers, Darvida und ähnliches für die Schule und Zvieri. Doch backen tu ich nur glutenfrei, Egal für wen und was.

Wenn meine Älteste in der Stadt isst weiss sie Bescheid wo sie das tun kann. Sie ist in den letzten zwei Jahren auch in diesem Bereich sehr selbständig geworden und trifft gute Entscheidungen. Zumindest meistens. Doch ich weiss ja auch nicht alles. Und muss es nicht. Desgleichen wenn sie bei einer Freundin eingeladen ist. Die ersten Jahre habe ich vorher jeweils angerufen, heute ruft sie MICH an wenn sie nicht nach Hause kommt.

Gestern Abend eröffnete sie mir, dass sie heute auf eine Wanderung geht. Ja, sie hätte davon schon gewusst aber leider vergessen mir das zu sagen……grrr! Töchter!!!!

Doch wir haben vorgesorgt. Um Geld zu sparen besorge ich mir meist einen guten Vorrat den wir in eine Box füllten. Sie darf sich daraus selber bedienen und teilt sich die Sachen erstaunlich gut ein. Ich konnte ihr also ein Picknick mitgeben das eigentlich alles hatte was man so braucht:

  • 3 kleine Sandwich mit Schinken und Käse (getostet, Brot habe ich immer eingefroren)
  • getrocknete Mango (okey, nur noch ein Rest, irgendwie hat den niemand gesehen sonst wäre er schon lange weg)
  • 3 frische Aprikosen und einen Apfel
  • 1 in Streifen geschnittene Pepperoni (Paprika für unsere grossen Nachbarn)
  • einen Farmerstängel
  • ein kleines Pack Kekse (6 Stück)
  • ein Stück selbstebackener Mohnkuchen
  • Fishermen’s
  • eine Wasserflasche

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Fazit: wir haben gelernt uns zu organisieren. Zumindest was das Essen anbelangt. Denn ich denke eigentlich, dass meine Töchter in der Lage sein sollten mir entsprechende Informationen frühzeitig zukommen zu lassen. Und mich nicht zu überrumpeln à la:

  1. 22 Uhr Tochter A: morgen bin ich den ganzen Tag weg
  2. Montagabend Tochter B: ach, am kommenden Wochenende haben wir ein Zeltlager geplant als Klassenabschluss…

aber das nur so nebenbei, als vierfache Mutter bin ich dem ja gewappnet und eventuellen Ärger darüber reagiere ich höchstens in einem Blog ab….

Stille


war’s in letzter Zeit hier. Liegt hauptsächlich daran, dass mein Photoapparat hopps gegangen ist und bisher nicht ersetzt wurde.

Sonst würde ich euch gerne Fotos zeigen von den Schul-Lunch die ich meiner Ältesten in die Schule mitgebe. Was habe ich gezittert und gebangt bevor es nach den Sommerferien in der neuen Schule losging, zum ersten Mal ohne dass sie jeden Tag Mittags Zuhause isst. So nach 2 Monaten haben wir das gut in den Griff gekriegt.

Und heute buk ich die ersten Weihnachtskekse. Schön sind sie gelungen, und gerne gebe ich meine Geheimnisse weiter:-)

Zimtsterne:

gelingen wirklich gut, wenn man den Teig auf einem Schneidebrett auswallt, Guss darüber streicht und das ganze in den Tiefkühler steckt für mindestens eine halbe Stunde. Die Förmli statt in Zucker in heisses Wasser tauchen und die Sterne vorsichtig aus der Form drücken. Zugegeben, das gibt Reste. Doch eigentlich auch praktisch, weil man dann diese Randstücke den Raubtieren Kindern verfüttern kann und die Sterne bleiben unangetastet.

Mailänderli:

auch hier, einfrieren und gefroren ausstechen – sie werden wunderschön. Die Reste lassen sich aber gut wieder zusammenkneten und neu auswallen. Da unser Teig ja kein Kleber enthält wird er auch nicht zäh sondern bleibt schän krümelig.

ich wünsche allen viel Spass beim backen:-)

Kürbissuppe mit Popcorn


Juhu, mich gbt es noch:-) Allerdings hat mein Fotoapparat das Zeitliche gesegnet und der von meiner Tochter darf ich nur ausnahmsweise und unter ausdrücklicher Erlaubnis nutzen. Dehalb ist es ein wenig mager geworden hier.

Heute zum Znacht gab es bei uns feine Kürbissuppe. Gestern erhielt ich einen riesigen Kürbis geschenkt und habe den zwischen Frikadellen braten und Teigwaren kochen „schnell“ gerüstet und in den Dampfkocher gesteckt. Während dem Essen pfieselte es angenehm riechend in der Küche und heute gab es schon einen Teil dieses Pürres. Man nehme:

  • eine grosse Pfanne
  • fülle sie halb mit Wasser
  • schmeisst 1,5 Würfel Gemüsebouillon hinein
  • 1 Paket Kartoffelflocken (für ca 3 Portionen Kartoffelstock)
  • 6 Würste kleingeschnitten
  • 2-3 Tassen Kürbispürree
  • etwas Curry
  • 1 Becher M-Desser, Schmand oder Sauerrahm

dazu gab es eine grosse Schüssel Popcorn!

Eigentlich hatte ich das Popcorn gekauft um damit die Kleinen zu füttern auf unserem heutigen Ärztemarathon. Heute hatte meine Älteste den alljährlichen Checkup im Kinderspital in der Zöliakiesprechstunde und die Kleinen mussten mangels besserer Alternative mitkommen. Ich hatte dann aber das Glück, sie in der Kinderhüte des Kinderspitals abgeben zu dürfen. Eigentlich gedacht für Geschwisterkinder von Patienten auf der Abteilung, sie nehmen aber auch welche von den Polikliniken! An dieser Stelle ein supergrosses Dankeschön!

Statt Popcorn zu manschen malten sie tolle Bilder mit Wasserfarbe. Und zwischen UKBB und dem nächsten Termin beim Hausarzt gab es ein McFlurry mit M&Ms, glutenfrei wie wir ja jetzt wissen. Dann also weiter zum Hausarzt wo Tochter Nr 2 schon im Wartezimmer sass wegen einem blöden Ausschlag. Tochter 1 und 2 wechselten sich im Wartezimmer ab die Kleinen zu bespassen und ihr Eis fertig zu essen (ja, Tochter Nr 2 hat auch noch eines bekommen, allerdings war es schon etwas flüssiger…) Während ich mit der jeweils nicht hütender Tochter beim Arzt sass. Schade eigentlich, dass ich bei den Kleinen keinen Grund sah sie auch noch vorzuführen, wer geht schon mit allen 4 Kindern gleichzeitig zum Arzt?

Übrigens sind wir selten da, wir sind meist eine rundum gesunde Familie

Anschliessend noch in die Apotheke um 2 von 3 Rezepten einzulösen und danach endlich nach Hause. Tochter 1 und 2 wurden zum Hausaufgaben machen geschickt und die Kleinen durften sich einen Film ansehen, nach all dem vielen:

  • schnell, das Tram kommt
  • Bsst, nicht so laut
  • Nein, diesen Hund fassen wir nicht an
  • im Tram dürfen wir leider kein Eis essen……warte doch noch ein wenig
  • bleib bitte sitzen
  • musst du noch aufs WC?
  • …………
  • …………
  • …………

Und so gab es das Popcorn zum Znacht – zur Freude aller ausser dem Vater. Für den hatte es aber noch ein bisschen Brot:-) Übrigens ist diese Idee geklaut von meiner ehemaligen Nachbarin, eine Amerikanerin. Für mich zu Beginn sehr ungewohnt, doch wenn man es nicht mit Butter übergiesst und extrem salzt ist es eigentlich nicht viel anders wie andere Beilagen

Oh, che bella Italia!


Und ja, wir sind wieder hier im kalten Mitteleuropa angelangt. Die Wäsche ist schon halbwegs trocken, das Auto ausgeräumt und beim Autovermieter abgeliefert, die Kleinen tragen zum ersten Mal Strumpfhosen und nachher hole ich noch die Winterjacken aus dem Keller.

Doch, das Wetter war sehr schön. Zum Teil etwas regnerisch, die Girls aber waren fast ausnahmslos jeden Tag im Wasser, sei es dem Pool oder dem Meer – je nach Lust und Laune. Und sie sind gar etwas braun geworden, hoffe ich auf jeden Fall. Mal sehen was die gründliche Wäsche übrig lässt, hoffen können alle eigentlich nur auf einen leicht beigen Hautton, da Rot und Blond in unserer Familie dominiert.

Für uns neu, da noch nie mit eigener Küche in Italien, die Kenntnisse über die glutenfreie Diät. Es gab keine komischen Blicke, Unverstehen, oder schlichtes Ignorieren wenn wir nach „senza glutine“ fragten. Im Gegenteil! Man verwies uns gleich zur Pizzeria die als einzige im Ort eine glutenfreie Pizza im Angebot hatte, nahm einen sauberen Löffel und schabte etwas nach innen beim Gelato oder servierte gar Spaghetti Bolognaise glutenfrei zum Mitnehmen. Ah, was hat meine Älteste gestrahlt!

Sogar eine separate Glacékarte gab es, nur leider waren die Tiefkühler in unserem Feriendorf schon derart leer, dass es kein Glacé mehr zu kaufen gab, sei es mit oder ohne „Glutine“.

Meine Älteste schwelgte in neuen Produkten, nur das Aufbackbrot mussten wir leider nach Hause nehmen weil wir in unserer Miniküche keinen Ofen hatten. Dafür haben wir am letzten Tag nochmals so richtig zugeschlagen – uns mit allem versorgt was sie erfolgreich getestet und sich nun als Wintervorrat anlegen wollte. Nun ja, mal sehen wie weit es dann wirklich langt:-).

Fotos hätte ich auch, nur sind die noch auf dem Apparat meiner Zweitältesten, denn meiner hat leider den Geist aufgegeben und muss erst ersetzt werden. Es wird also in den nächsten Tagen noch Bilder geben von den tollen Produkten.

Sommerfest und Kuchenwettbewerb


Letzten Samstag feierte unsere Genossenschaft das alljährliche Sommerfest. Neben einem Spiel ohne Grenzen für Jung und Alt, Kinderschminken und Ballontiere knüppeln gab es auch einen Kuchenwettbewerb. Zum ersten Mal überhaupt im inzwischen 21 jährigen Bestehen dieser Wohnsiedlung. Zugegeben, viele standen dem sehr skeptisch gegenüber mit der Aussage: „Öhm, mein Kuchen sieht aber gar nicht besonders aus!“

Bewerten durften alle, dazu kreirte mein GG Zettel auf denen mal seine Meinung zu den einzelnen Kuchen ankreuzen konnte. Für jeden Kuchen einen eigenen Zettel, grad so wie man sie auf dem Teller hatte. Die meist etwas steife Stimmung zu Beginn des Festes wurde dieses Jahr ersetzt mit einer Begeisterung  Kuchen nicht nur zu essen sondern auch zu beurteilen.

Meine grossen Töchter buken auch, mit Begeisterung! Und unsere 11 Jährige holte sich tatsächlich den zweiten Platz.

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Diese beiden Kuchen sind von meinen Töchtern, beide gluten- und lactosefrei:-)

 

die schnelle Ofenkartoffel einmal anders


Bei der Hitze und dem grossen Wunsch unserer Mädels so nahe wie möglich beim Wasser geparkt zu werden bleibt für’s Kochen wenig Zeit, geschweige denn Energie. Diese Art von Ofenkartoffel habe ich irgendwo im Netz mal gesehen, das Foto ist aber mein eigenes:-)

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die ungeschälten (da neue) und gewaschenen Kartoffeln habe ich mit einem scharfen Messer in dünne Scheiben geschnitten, allerdings nicht ganz durch, sodass die Kartoffel noch unten zusammenhängt. In einem kleinen Gefässe ca 2 Essl Olivenöl, 1 tl Salz und etwas Gewürze mischen und die Kartoffeln damit oben bepinseln. Bei guter Hitze 30 Minuten im Backofen backen. Dazu servierte ich einen gemischten Salat mit Kicherbsen und etwas Käse.

Nachbarn sind…


einfach genial!

Sicher kann man sich auch über seine Nachbarn ärgern. Ich möchte aber einfach mal ein Loblied singen auf meine Nachbarn. Warum?

Nachbarn Nr A:

Haben uns aus ihrem Kurzurlaub in Amsterdam glutenfreie Lakritze mitgebracht. Ihr kleiner Sohn wollte unbedingt mit dem Nachtzug fahren, nach Amsterdam! „Mein ganzes Leben lang bin ich noch NIIIIIIE mit einem Nachtzug gefahren, wann können wir endlich mal fahren?“ Süss, nicht? Ganz frech habe ich sie gefragt, ob sie meiner Ältesten Lakritze mitbringen könnten, falls sie beim spazieren durch Amsterdam zufällig an so einem Laden vorbeikämen und nur wenn es ihnen keinen Aufwänd bereiten tät. Sie brachten ihr nicht nur ein Säckchen, nein gar zwei mit. Eins war gluten/sojafrei, das andere gluten/lactosefrei – weil sie nicht mehr genau wussten welches nun richtig ist. Am liebsten hätte ich die Familie umarmt, fand ich so lieb von ihnen – aber wir Schweizer sind da ein bisschen scheu in der Hinsicht…

Nachbarn Nr B:

In unserer Genossenschaft leben nur Familien. Jeweils 4 Häusschen sind aneinandergeklebt und in unserem Fall hat es zwischen den Gärten keine Zäune. Wir wechseln uns deshalb ab beim Rasenmähen und die Kinder haben ungehindert Zugang zum Beerenstrauch der Familie ganz rechts und dem Kinderspielhaus in der Mitte. Schon letztes Jahr wollten wir  gemeinsam grillen und uns ein wenig besser kennen zu lernen, leider hat uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht und irgendwie kam es dann auch nie zum stattdessen geplanten Raclettessen. Zwei Nachbarn frönten ihrer Leidenschaft und feuerten ihren Grill an, jeder brachte sein eigenes Grillgut mit, Salate und Dessert wurden untereinander aufgeteilt. Damit meine Älteste mit Sicherheit etwas zu den Würsten essen konnte kochte ich einen Reissalat und kaufte Chips. Meine Nachbarin zur Linken erbot sich an, ein Tiramisu zu brauen. Und um meiner Tochter ein Mitessen dieser zumindest in unserem Haushalt seltenen Speise zu ermöglichen, durfte ich der Nachbarin einen glutenfreien Biscuitboden backen. Den hat sie dann verwendet, um das Kindertiramisu zusammen zu stellen. Ich mag Tiramisu und verdränge beim Verzehr jegliche störenden Gedanken an Kalorien und Zahlen auf der Waage. So probierte ich von beiden um zu sehen, welches mir jetzt besser schmeckte. Sie unterschieden sich nicht nur beim Biscuit versus Löffelbiscuit, sondern das Kindertiramus vermisste die spezielle Würze…beides schmeckte aber absolut lecker – es schrie direkt nach mehr…Ich fand das so toll, dass sie bereit war, auf gewohntes zu verzichten und sich auf den glutenfreien Biscuit einliess – schmeckt ja schon ein bisschen anders wie die gewohnten Löffelbiscuit die man ansonsten dazu verwendet.

Nachbarn Nr C:

Hat eigentlich gar keinen Zusammenhang mit der Diät meiner Ältesten. Sie haben zwei Töchter, die ungefähr im Alter unserer zwei grossen Mädels sind und die vier stecken viel zusammen. Heute waren sie erst schwimmen im Brunnen und hinterher fuhren sie alle mit dem Rad in die Bibliothek  um Bücher auszuleihen. Und ich kämpfte mich etwas mühsam durch meinen Tag. Vielleicht lag es am heissen Wetter, dem sich ankündigenden Gewitter oder dass die zwei Kleinen 3,5 Jahre alt sind und voll in der Trotzphase – was auch immer. Als meine Älteste zurückkam von der Bibliothek sah sie mich mitleidig an und sagte: „Mami, wir nehmen die Kleinen für 2 Stunden mit, dann kannst du in aller Ruhe etwas werkeln. Und wirklich, nach fast zwei Stunden kamen sie wieder, glücklich und stolz mit einer Zeichnung in der Hand. Die Nachbarin hat den grossen Mädchen je eine Schürze in die Hand gedrückt und liess alle Wasserfarben malen! (übrigens war die Schürze als Schutz vor der Malwut der Kleinen gedacht – und wurde gut gebraucht) Ich war so dankbar für die Pause!!!!!

wünsche allen auch so tolle Nachbarn wie wir sie haben dürfen!

Im Umbruch


Nein, auch diesesmal gibt es kein Rezept – tut mir leid. Im Kühlschrank befindet sich ein helles und ein dunkles Schokomousse, für die Einladung morgen. Eigentlich wollte ich etwas ganz anderes backen doch meine Töchter hatten so ihre Wünsche. Sie sind gar mit dem Rad runter ins Dorf gefahren zum Laden der auch noch am Samstagabend offen hat, da ich keine der benötigten Zutaten für Schokomousse im Haus hatte. Schon beeindruckend ein solcher Einsatz, da kann man doch als gute Mutter nicht einfach einen gesunden Apfelkuchen backen…

Letzten Donnerstag und Freitag sass ich im Schulzimmer und beschäftigte mich mit Marketing, Produktpalette, Visionen und anderen Schlagwörter. Daheim schaute derweil GG zum Mädelshaus und tat seine Sache echt gut. Wir gehören zu den Ehepaaren, die eine eher altmodische Arbeitsaufteilung haben. Ich hab das Kochen im Griff und GG übernimmt alles was mit Zahlen zu tun hat. Schliesslich unterrichtet er ja auch Mathe.

Schon ein ungewohntes Gefühl wenn man nach langen Hausfrauenjahren wieder mal frühmorgens in der Tram sitzt und weit und breit hat es keine Kinderwagen. Die Leute sind anders gekleidet, sind alle ganz still und beschäftigen sich mit Zeitung und/oder dem Handy. Es ist, wie wenn man eine andere Welt betritt, einer Welt die wenig Überschneidungen hat mit meinem normalen Alltag. In meiner Welt tragen die Leute selten einen Anzug, sondern etwas das sich gut selber waschen lässt. Wo Sand und andere Flecken ab und zu drauf erscheinen und die geeignet sein müssen, ein auf dem Baum gestrandetes Kind wieder runterholen zu können. Kleidung die irgendwie auch farbiger ist, aber vielleicht stimmt das gar nicht.

Auf jeden Fall hat mir diese Schulung echt Spass gemacht, auch wenn ich mich dazu sehr einseitig konzentrieren musste. Zum Glück gab es in regelmässigen Abständen eine Pause, wo man sich nach Bedarf den Koffeinpegel wieder auffüllen konnte.

Und nun wirbeln ganz viele Ideen in meinem Kopf rum, denn man sollte all das doch auch in die Praxis umsetzen, nich? Mit dem was jetzt ist bin ich nicht zufrieden, doch welches genau die nächsten Schritte sind muss ich erst herausfinden.

Seuffz


Meine Älteste fühlt sich schon seit einiger Zeit nicht wohl. In unregelmässigen Intervallen erbricht sie sich, hat Durchfall und fühlt sich schlapp. Als Mutter und persönliche Diätberaterin habe ich mich natürlich gründlich hinterfragt. Alles durchgedacht, nachgesehen, durchgelesen was so an Mahlzeiten und Zwischensnacks über den Tisch gekrochen ist.

Natürlich könnte sie sich auch einen simplen Magendarminfekt geholt haben.

Oder Amöben, unwahrscheinlich zwar. Denn die bekommt man eigentlich nicht im sauberen Europa.

Auf jeden Fall wurde sie gestern auf strickte Diät gesetzt, unter grossem Murren. Sie durfte wählen zwischen Reissuppe, glutenfreie Maiswaffeln, Äpfel und Bananen. Schmecken tat es ihr nicht und sie versuchte mehrfach mich zu überzeugen, dass es doch noch andere diätige Leckereien gäbe. Aber es zeigte Wirkung, vielleicht nicht die erwünschte, da sie heute wieder zur Schule musste.

Für die nächsten Tage wird sie weiterhin auf Diät sein, keine Spielchen à la: „könnte Gluten enthalten“. Alles entweder Marke Eigenbau oder lizensiert gekauft. Und hoffen, dass es nur ein gemeines Käferchen war das meine Tochter auf dem Kieker hatte!

Kochkurs für Teenies


Liebe Leute

Am 4. Mai findet hier in Riehen ein Backkurs für Kinder im Alter von 10-16 statt.

Wann: 4. Mai 2013

Zeit: 14-18 Uhr

Kosten: 30 CHF

Thema:

  • wie benutze ich einen Brotbackofen
  • Pizza
  • Schinkengipfeli
  • Gutzi
  • ……
  • Besonderheiten am glutenfreien Mehl
  • Spass am backen und der Gemeinschaft

wer noch andere Allergien hat bitte melden, so habe ich die entsprechenden Rezepte dabei.

Wir, das sind ein Lehrerehepaar (OS und Primar) und ich (gelernte Hauspflegerin mit Ausbildung in Diäten)

Anmelden kann man sich mit dem „MAIL“ Button.

Plan B


Eigentlich essen meine Girls fast alles, sogar Gemüsesuppe. Heute allerdings wurde gemeutert und das bei Spaghetti Carbonara. Bei dreien geliebt, von einer gehasst weil es Zwiebeln drin hat, die mag unsere Zweitälteste gar nicht. Eigentlich schmeckt sie die Zwiebeln nicht aus der Sauce heraus, aber MAN KANN SIE SEHEN! Wenn ich die Zwiebeln halbiere und mit dem Fleisch mitkoche isst sie ohne jegliche Einwände gerne mit. Unsere Älteste fischt sich die Zwiebeln als erstes heraus, im Gegensatz zur jüngeren Schwester liebt sie Zwiebeln nämlich über alles.

Mithelfen beim kochen und ein Gericht mit Zwiebeln ein No-go. Also zeigte ich ihr meine Kochbücher mit der Bedingung es sei egal was, es muss aber kochbar sein mit den vorhandenen Zutaten. Mit feurigem Eifer blätterte sie eine erste Auswahl durch. Nach 10 Minuten schob ich ihr dann welche hin, die eher Menus für unseren eher mageren Kühlschrankinhalt enthielten. Und dann wurde es auch noch Zeitkritisch. Die Kleinen, noch immer krank, standen kurz vor dem verhungern, wir konnten uns keine Stunde kochen mehr leisten.

Wir entschieden uns mit leuchtenden Augen für Bratkartoffeln, aus rohen Kartoffeln. Ein Rest Speckwürfeli, Schweineschmalz, getrockneten Rosmarin, Salz und frisch gemahlenen Pfeffer. Dazu ein Randensalat,hm!

Zu gern würde ich nun ein Foto hochladen. Doch erstens spinnt meine Kamera und lässt sich auch unter Säuseln nicht zum arbeiten zu überreden. Und dann ist es ja ein ganz profanes Essen. Dazu braucht es nur hungrige Kinder, 1 Sack Kartoffeln und eine gute Pfanne:-)

meine Älteste ist frustriert…


„Mama, was passiert wenn ich ein Jahr lang Gluten essen würde?“…………..

Und das beim Mittagessen! Nachdem ich mein Stück Pizza erst mal runter schluckte wollte ich es genauer wissen. Eigentlich konnte sie mir nicht so recht sagen was sie denn wirklich gerne essen möchte. Sie zählte zwar einiges auf, doch wenn ich mich richtig erinnere ass sie das meiste davon vor ihrer Diagnose nicht mit grossem Eifer. Man nehme als Beispiel Kuchen (den nannte sie unter anderem). Geburtstagskuchen? Alle Gäste assen ihn, nur meine Tochter liess ihn stehen…

Ich kann ihr in ihrem Frust nicht helfen. Ich versuchte ihr zu helfen indem ich ihr erzählte, dass es doch viele gibt die im Ausland leben und ganz vieles aus der heimatlichen Küche vermissen. Doch das hinterliess keinen grossen Eindruck, verständlich! Eigentlich geht es auch nicht um einzelne Dinge die sie essen möchte, sondern dass sie ganz normal leben will ohne Einschränkungen. Ein nur allzuverständlicher Wunsch.

Das Blöde ist halt dass man da steht und nichts tun kann.

26.1.2013 Nachtrag: gross ändern kann ich unsere Situation nicht, doch einige Kleinigkeiten scheinen offenbar doch grosse Wirkung zu haben. Gestern kochte ich uns allen den gleichen Pott Spaghetti, vom Lidl, der Preis ist so niedrig dass es gut erschwinglich ist – auch bei 6 hungrigen Nasen. Die Augen meiner Ältesten leuchteten auf und sie rief staunend: Cool, wir alle essen von meinen Teigwaren!!! Und die letzten zwei Wochen gab es je ein Abendessen mit glutenfreiem Brot für alle, den noch ganz warmen Faschtewaaie. Auch hier: staunen und ein sich sichtbares wohlfühlen.

Nun, da wir die billigen Teigwaren vom Lidl entdeckt haben wird es solche Spässe öfters geben:-)

Rührei mit Tomaten und Kichererbsen, Glutenfrei


Meist versuche ich mir um fünf vor Zwölf etwas gescheites zu überlegen, was ich meinen Töchtern zum Mittagessen auftischen kann. Oft wähle ich zwischen den immer gleichen 5 Optionen, was wirklich Fantasievolles fällt mir selten ein. Doch heute gab es eine Sternstunde 🙂

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Rührei (für 4 Personen ohne weitere Beilage)

  • 6 Eier
  • 2-3 dl Milch
  • 1 Essl  Maizena
  • 1 Essl  getrocknete Petersilie
  • Salz und Pfeffer nach Belieben
  • 1 Büchse Pilze

zusammen verrühren. In einer grossen Bratpfanne etwas Margarine geben, die Pilze andämpfen. Die Eimasse zugeben und mit einer flachen Bratschaufel die Masse hin und her bewegen bis alles fest ist. Die Eier dicken ein und lassen sich am Schluss etwas bräunen.

Tomaten mit Kichererbsen

  • 1 Büchse Tomaten, bereits gehackt
  • 1 Büchse Kichererbsen
  •  Salz und Gewürze nach Gusto

etwas einkochen lassen.

Alle Montage wieder – oder, Leise rieselt der Käse


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Ich weiss ja nicht wie es woanders aussieht am Montag, hier herrscht so ziemlich Ebbe was Ideen für’s Essen anbelangt nachdem ich mich am Wochenende offenbar völlig vorausgabe. Dazu kommt, dass Montags beide Grossen erst nach 20 Uhr nach Hause kommen vom turnen, hungrig und müde. Es muss also etwas Warmes sein, was sich gut warmhalten lässt und Kleinen wie Grossen schmeckt. Also gibt es fast immer Pasta. Pasta mit Tomatensauce, Hackfleisch an brauner Sauce, Pesto, mit Carbonara oder Tomaten mit Hacksauce – dazu Käse. Wir variieren aber nicht nur mit der Sauce, sondern auch mit den Teigwaren, Müscheli, Hörnli, Cravättli, Nudeln breite wie dünne, Makaroni, Penne oder auch mal Spaghetti.

Die Mädels lieben es! Die Kleinen essen die Pasta hauptsächlich ohne irgendwas, den grossen Zwei kann es fast nicht genug davon geben und Hauptsache es rieselt kräftig mit Schnee Käse. Meine Schwierigkeit besteht aber eigentlich ganz woanders, die Frage lautet für mich jedesmal: habe ich genug Pasta für meine Älteste gekocht? Denn für sie koche ich eigene, glutenfreie Pasta, das wäre mir sonst echt zu teuer.

Ich könnte sie wägen. Oder abzählen. Doch dazu reicht meine Intelligenz meist nicht mehr so spät abends und ich werfe eine Handvoll ins Wasser – Handgelenk mal π (oder π mal Daumen). Mal hat es genug, ab und zu etwas wenig und selten mal zuviel – denn meine Tochter isst gerne.

Also, den Montag hätten wir gemeistert (Carbonara mit Spaghetti heute zum Abendessen, Rösti mit Spiegelei zum Mittagessen) und für morgen? Und täglich grüsst die neue Frage:

Was koche ich meiner Familie…

Ich bin eine Glucke


Heute war meine Älteste eingeladen – und ich habe zum ersten Mal nicht mit dem Gastgeber telefoniert. Das hat mich ganz schön Mut gekostet. Wie meine Tochter mir freudestrahlend von dieser Einladung erzählte mochte ich ihren Enthusiasmus nicht trüben. Doch mich beschlich ein mulmiges Gefühl. Was mache ich nun? Hinter ihrem Rücken wollte ich nicht anrufen. Meine Älteste versicherte mir, dass sie ihre Schulkollegin bereits informiert hätte und die Mutter würde Reis mit Currysauce kochen. Heute war es soweit und während ich Mittagessen für unsere anderen drei Töchter kochte hoffte ich fest, dass alles gut gehen würde.

Eigentlich doof solche Gedanken! Wenn unsere zweitälteste nach einer Einladung nach Hause kommt frage ich ja auch nicht nach was sie gegessen hatte bis zum letzten Detail. Ich bin glücklich, wenn andere Mütter sich um unsere Töchter bemühen, sie bei Geburtstagseinladungen bewirten, und sie gefüllt mit schönen Erlebnissen nach Hause kommen.

Heute aber verhielt es sich anders, sie verliess kurz nach sieben das Haus und kehrte erst kurz vor 18 Uhr nach Hause zurück. Also eine ganz schön lange Zeit! Doch es kam alles anders:

Mama, stell dir vor wir haben gebacken!

Nicht nur wurde sie wunderbar bekocht, gemeinsam buken sie auch noch Nussecken – glutenfreie. Mein Misstrauen, völlig unnötig und tut mir nun leid. Bin ich froh habe ich nicht angerufen, da hätte ich vermutlich mehr kaputt gemacht. Doch hinterher ist es soooo viel einfacher zu wissen was zu tun ist. In den nächsten 5 Jahren, bis sie volljährig ist, werden wir noch ganz viele solche Situationen erleben, und es bleibt eine Gratwanderung wann was sagen oder gar tun.

Ich wünsche mir eine Tochter die selbstbewusst mit ihrer Krankheit umgeht. Die selbständige und gute Entscheidungen über ihren Körper fällt und vor allem, die Freude am Leben UND am Essen hat.