mit Zöliakie auswärts essen


Schon der ganz normale Alltag mit Kindern ist ein tägliches jonglieren. Fragen wie: Mami, meine Turnschuhe sind zu klein, ich brauche neue für heute oder du musst diesen Zettel unterschreiben !(liegt schon seit einer Woche im Schulsack und die Lehrerin gibt natürlich mir die Schuld…) sind Alltag und werden von uns mit Links gemeistert.

Wenn dann aber die Frage kommt: Ich bin zum Mittagessen eingeladen – darf ich gehen? wirft das nochmals ganz andere Wogen – denn mein Kind darf ja nicht alles essen.

Unsere Tochter war knappe 10 Jahre als wir die Diagnose bekamen und wir wohnten erst ein paar Monate im Ort. Es galt bei jeder einzelnen Anfrage das Telefon zur Hand zu nehmen und zu reden.

Auf Anraten unserer Diätberaterin stellte ich ein A4 Blatt zusammen, dass alle wichtigen Informationen bezüglich der Diät meiner Tochter enthielt. So zum Beispiel einige Ideen wie man Saucen ohne Weizenmehl andickt oder die Besonderheiten des Kochen mit glutenfreien Teigwaren. Auch welche Getreide erlaubt sind, was absolut verboten und Vorlieben meiner Tochter (lieber eine Schüssel salziges Popcorn statt extra einen Kuchen für sie backen). Ganz wichig darauf: Tips für Zwischenmahlzeiten! Diese Zettel hatte meine Tochter in mehrfacher Ausführung in ihrem Schulsack und zog ihn nach Bedarf heraus, wenn sie eine Schulkameradin zum Essen einlud. Nach Möglichkeit telefonierte ich aber trotzdem noch und stellte folgende Fragen:

  • Gibt es schon ein konkretes Menu, ist es von Natur aus glutenfrei oder braucht es Anpassungen und Anregungen?
  • Aufklärung über die Gefahr der Kontamination. Diese Frage fällt mir am schwersten, denn man will ja nichts unterstellen – aber wir alle wissen, wie schnell so ein Brotkrümel auf dem Käse landet, die Teigwaren falsch gekocht sind oder der Kuchen mit einem schon benutzten Messer geschnitten wurde.
  • Was kann ich dazu beitragen? Abgepackte Menge an rohen Teigwaren, Dessert, Brotersatz, Ideen für’s Essen, wenig glutenfreies Mehl fürs Binden der Sauce
  • Bitte, dass Verpackungen aufbewahrt bleiben, so dass meine Tochter selber nachlesen kann, ob sie die Süssigkeiten/Chips/ähnliches essen darf.

Geburtstagsfeste:

Heute, drei Jahre später und viel Gelassenheit von Seiten meiner Tochter, beunruhigen sie mich nicht mehr. Wenn es sich um eine kleinere Veranstaltung handelt packe ich meiner Tochter einen Snack ein, damit sie auf jeden Fall etwas zu essen hat. Bei den meisten Festivitäten wird neben Kuchen auch Chips angeboten, somit kann sich meine Älteste verköstigen, ohne irgendwie aufzufallen.

Je älter unsere Kinder werden umso selbstständiger werden sie. Dazu gehört auch das Thema Diät. Mir fällt es jedes Mal sehr schwer, wenn meine Tochter findet sie kann das alleine managen und mich aussen vor lässt. Ich weiss dann nicht, ob sie die Gastfamilie über alles aufgeklärt hat, sie sich allen Risiken bewusst ist. Und doch muss ich sie ihre eigenen Erfahrungen machen lassen – so schwer es mir fällt.

Darum ist es umso wichtiger, dass wir sie einbeziehen, ihnen alles erforderliche beibringen. Sie müssen in der Lage sein, Packungen zu lesen und zu wissen ob sich Gluten darin versteckt. Damit sie selber etwaige Fragen beantworten können und nicht der Mama aufs Handy telefonieren müssen 🙂

2 Kommentare

2 Kommentare zu “mit Zöliakie auswärts essen

  1. Hallo liebe Bloggerin,

    mein Name ist Franzi und ich arbeite bei der Enomis GmbH in Berlin. Wir haben vor einigen Jahren die DELICARDO Foodcard entwickelt. Eine kleine Karte, welche es Allergikern oder Menschen mit Intoleranzen erleichtert, auswärts Essen zu gehen. Wir haben bereits vorgefertigte Karten für die typischen Allergien/Intoleranzen. Allerdings bieten wir auch den einzigartigen Service an, die Karten für jeden Einzelnen individuell anzupassen.
    Schau doch mal auf unsere Seite http://www.delicardo.de und wenn du Fragen hast, kontaktiere mich einfach. Ich könnte dir auch Probekarten zukommen lassen.
    Ich freue mich, von Dir zu hören.

    Liebe Grüße,
    Franzi

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    • Hallo, eine solche oder ähnliche Karte haben wir bereits. Diese Seite in meinem Blog bezieht sich aber ganz stark auf private Einladungen, sei es unter Kinder oder auch als Familie. Da gibt es schon noch andere Komponenten als in einem Restaurant wo schon klar ist wer was isst. Bei Einladungen anrufen und quasi das Gericht diktieren finde ich enorm schwierig und es können nicht alle GastgeberInnen gleich gut damit umgehen. Grad das Thema Kontaminiation ist seeeehr heikel. Mit 4 Kindern ist es häufig viel einfacher die Leute zu uns einzladen:-)

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