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„Ich bestell kein Brot mehr bei dir“..


sagte die Kundin zu mir.

„der Arzt empfahl mir, vorerst glutenhaltige Sachen zu essen, damit eine ordentliche Diagnose gestellt werden kann.“

Dass ich eine Kundin weniger habe finde ich jetzt nicht tragisch. Traurig dagegen, dass ein Arzt jemand zu einer Diät verdonnert, ohne einen Blutest und/oder eine Biopsie gemacht zu haben. Und nun, Jahre später, wird sie (die Diagnose) in Frage gestellt. Zu Recht!

Oft sprechen mich Leute an und erzählen mir, dass sie so komisch Bauchweh haben wenn sie viel Brot und Pasta essen. Oder ihr Kind hat Bauchweh, und/oder Durchfall. Und dann fangen sie mal an glutenfrei zu essen, und ab und zu geht es ihnen tatsächlich besser.

Halt!

Bitte, bitte macht euch die Mühe und lasst euch testen. So richtig, nach Schulmedizin.

Hier findet man viele Informationen rund ums Thema Diagnose.

Natürlich backe ich auch Brot für jene mit einer Weizenallergie und Glutensensibilität. Und man muss mir kein Attest vorlegen dass ein Arzt eine saubere Diagnose gestellt. Ich bedaure nur jene, die auf Grund einer simplen Vermutung, mit der nicht ganz einfachen Diät leben müssen.

liebe Leser


Schon seit längerem herrscht hier Stille. Nicht, weil ich nicht backe, oder nicht schreiben möchte.

Nein!

aber mich plagt ein Dilemma. So habe ich nun endlich meine Lizenz für meine glutenfreie Bäckerei – ein Meilenstein. Morgen treffe ich mich mit einer Graphikdesignerin die mir helfen soll Flyer, Werbung, Verpackung und Website besser zu gestalten. Und so beschäftigt mich die Frage:

„Wie sehr könnte mein Geschäft leiden, wenn ich hier meine Rezepte veröffentliche?“

Eigentlich eine blöde Frage, denn ich bin mir sicher, dass viele von euch irgendwo in Deutschland, Österreich oder sonst irgendwo leben und nicht gleich bei mir um die Ecke ein Konkurrenzgeschäft eröffnen wollt.

Doch die Angst bleibt. Und irgendwo ist sie ja auch berechtigt, oder? Es braucht ja nur eine einzige Person die mit meinen Tipps und Rezepten anfängt zu backen…

Kurz: in den nächsten Monaten gibt es hier keine Rezepte mehr. Die Seite wird deswegen aber nicht deaktiviert.

Wer also hauptsächlich nach Rezepten, sucht wird hier in Zukunft enttäuscht. Das tut mir leid. Vielleicht weiss mir ja jemand einen Weg aus meinem Dilemma? Ansonsten darf man sich auch gerne abmelden!

Ich werde aber nach wie vor über mein Leben als Mutter bloggen, als Zöli-Teenie-Mutter. Meine Facebookseite habe ich heute umgetauft und  nennt sich nach meiner Webseite. Es wird dort hauptsächlich Infos über die Bäckerei geben. Ich versuche also, meine Privat- und Geschäftsleben ein wenig zu entwirren.

eine Ära geht zu Ende


Bei mir geht vieles dem Ende zu. Ich muss nur noch:

  • 3 letzte Schultage (Personalmanagement)
  • 1,5 Bücher lesen, nur so ca 350 Seiten…
  • 2 Arbeiten schreiben
  • 8h im Cafe arbeiten

dann habe ich 40 Schultage und 2 Monate Praktikum geschafft. Damit könnte ich schon mal antreten um das Certifikat als Sozial Manager abzuholen. Achtung, für das Diplom müsste ich noch einiges mehr dazu tun. Es wäre aber schon mal ein Abschluss. Mal sehen ob ich auch den Rest schaffe. doch davon vielleicht ein anderes Mal.

40 Schultage (in 2,5 Jahren) und zwei Monate Vollzeitarbeit (verteilt auf 13 Monate) in einem Café klingt vielleicht nicht nach viel. Doch mein Mann und Töchter spotten manchmal: “ Mama, du hast ja noch einen kleinen Nebenjob..!“ Wie recht sie haben, denn da ist ja die kleine Bäckerei…Ah, ja, und noch etwas Familie…

Ich merke, wie nun diese Last anfängt wegzufallen und dabei fällt mir erst das Gewicht derer auf. Eigentlich seltsam, ich wusste schon dass es stressig war, und ich wenig Energie für anderes hatte, doch nun fällt mir auf, wie leicht mir wird beim Gedanken weniger machen zu müssen. Irgendwie beflügelnd.

Und so habe ich, während ich eigentlich meine 300+ Seiten lesen müsste, ausgemistet. Oder vielleicht liegt das einfach daran dass der Frühling naht, es schon laue Tage gibt (im Februar!!!) und die Sonne länger scheint? Entrümple dein Leben – das ist mein Motto. In der Küche sieht es leerer aus, das Reduit ist tatsächlich zu Fuss begehbar! Was während gefühlten Jahren nur noch mit sehr langen Armen, von der Tür aus, zu bedienen war. Irgendwie fühlt sich das toll an, gut, und so lässt es sich noch besser lesen. Als Belohnung für die 300+ Seiten winkt mir mein neues Buch, die grosse Tortenschule!

Ich versuche meine Pläne für die Zeit danach niedrig zu halten, mir Zeit freizuhalten die ich dann spontan füllen kann. Zum Beispiel einfach mal mit einer Freundin Kaffee trinken, mit Nachbarn quatschen, ohne dass ich gleich in Panik gerate weil meine innere Liste unglaublich lang und unersättlich ist.

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das Ende naht, und dann darf ich schmökern – oder vielleicht gar nachbacken…

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fast leer – ein Umstand der hier nur selten anzutreffen ist.

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und jetzt bräuchte ich jemand, der mir alles entsorgt was ich aus dem Reduit rausgeworfen habe!

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alle Backbleche an einem Ort! Beeindrucken, oder? Nun scheppert es weniger, weil ich muss nicht mehr auf den Knien rumrutschen um die Bleche ganz zuunterst zu suchen. Und, ich brauche definitiv nicht noch mehr Wähenbleche…

Liebe Food Blogger


Ich lese gerne Blogs, und damit ich auch nichts verpasse suche ich Blogs nach Stichworten. Einige Stichworte sind zum Beispiel: nähen, Patchwork, Kinder, backen, Torte ect.

Und glutenfrei – natürlich!

Ich lese  dann spannende Rezepte, sehe tolle Bilder, vieles das mich persönlich inspiriert. Doch leider sehe ich auch Rezepte, die bei aller Mühe und schönen Bildern, noch schnell schnell auf glutenfrei gemacht werden. Meist sind es vegane Rezepte. Nichts gegen vegan, nur:

…nicht alles vegane ist auch glutenfrei! Also, bevor ihr ein Rezept auch mit glutenfrei tagt macht euch doch im Netz schlau, ob das wirklich stimmt was ihr schreibt. Unten ein paar Faux-pas die ich so gefunden habe.

  • Dinkelmehl
  • Semmelbrösel
  • Griess
  • Hartweizengriess

 

 

Danke

Gedankenlos


Meist bin ich mir sicher dass ich eine gute Mutter bin, und das Wohl meiner Kinder ganz vorne in meiner Prioritätenliste habe. Aber dann gibt es diese schrecklichen Momente. So wie letzthin, als wir unsere Älteste zufrieden und satt in ihrer Jungendgruppe wussten. Dachten wir.

Bis sie vor mir in der Küche stand und erwartungsvoll und hungrig in meine Töpfe kuckte. Oder besser auf das Blech Pommes das ich grad aus dem Ofen zog.

Doch – die hatte ich ich soeben mit einer Schaufel gewendet die zuvor die Chicken Nuggets in der Bratpfanne geküsst hatte. Die Pommes waren also nun ebenso kontaminiert und für sie nicht mehr essbar.

Saublöd war das! Das die Chicken Nuggets für die Kleinen nicht glutenfrei waren war nicht das Problem, aber bei den Pommes hätte sie wirklich gerne mitgegessen. Und mit einer sauberen Schaufel auch kein Problem gewesen…

Und heute legte ich das Stück Käse neben die Brezel, und hätte mir fast im gleichen Moment eine Ohrfeige geben können! Ich sollte es doch wirklich besser wissen. Nun ja, ich hab dann den Käse auf allen Seiten mit einem sauberen Messer abgeschnitten und so mümmelte sie den dann zufrieden, phew – gerettet:-)

Dann macht man sich halt so seine Gedanken. Wie wird es sein wenn meine Grosse nicht mehr Zuhause wohnt! Werde ich ihr dann auch bei einem Überraschungsbesuch einfach einen weiteren Teller auf den Tisch stellen können und halt ein paar Extra Nudeln dazu kochen? Oder habe ich dann nicht mehr alles im Haus um ihr einfach so eine Mahlzeit aus dem Ärmel schütteln zu können?

Gibt es hier welche Muttis die das schon erleben? Habt ihr Tipps für mich? Und ist anderen auch schon ein solcher Fauxpas passiert?

Frust


Seit einer Woche habe ich eine Küchenmaschine, zwar gebraucht, doch sie ist mir eine enorme Hilfe. 6 Eiweiss mit Zuckersirup zu einer Meringue schlagen? Macht sie im Nu, ich könnte echt stundenlang zusehen. Hab ich auch gemacht, andächtig, schade war niemand zuhause der mich dabei hätte fotografieren können. Oder vielleicht auch besser so, sonst müsste ich vielleicht mal in eine Klinik. Nur, da machen sie doch alle Maltherapie, und ich mach vieles (sogar einen Finanzplan schreiben am Compi), nur nicht malen. Schon gar nicht mit Farbe und Pinsel:-).

Also, nun aber zurück zum backen. In unserer Genossenschaft feiern wir jedes Jahr ein Sommerfest, dazu braucht es neben genügend Grillzeug auch ganz viele Kuchen und Torten. Bereits am Donnerstag fing ich mit der Torte an, denn Freitag und Samstag hatte ich Schule – Einführung in Psychische Störungen… (deshalb auch die Referenz zur Maltherapie). Nachdem ich also zugesehen habe wie meine Kenwood so schön arbeitete ging es dann richtig los. Nun, da ich zum ersten Mal eine wirklich gute Buttercreme zu Stande gebracht hatte UND die perfekte Torte, ging es darum beides zu vereinen.

Hach, die Torte wurde wunderbar, und schmeckte auch gut. Nur:

…ICH SCHOSS KEIN EINZIGES FOTO…

Reisen, Österreich und Bayrischer Wald


Als 6-köpfige Familie reisen fühlt sich an wie wenn man einen riesigen Tross so langsam in Bewegung setzt. Um uns die Reise etwas einfacher zu machen mieteten wir uns dazu ein Auto, denn mit dem Zug hätten wir ungefähr denselben Betrag gezahlt, es wäre aber um einiges umständlicher geworden.

Die grossen Mädels packen inzwischen selbstständig, meistens frage ich nach um sicher zu gehen dass sie an alles denken – Zahnbürste, PJ und ähnliches geht manchmal einfach vergessen. Als erstes packen meine Mädels nämlich I-Pod, Händy, Kleider und schöne T-Shirts und natürlich verschiedene Handtaschen und genügend Schuhe.

Nebst dem Haus aufräumen, Katzenfutter besorgen damit die Nachbarin das Tierchen sachgemäss füttern kann, Kleider in allen Grössen und Farben in die entsprechende Koffer füllen, Sonnencreme, Mückensalbe und andere Medikamente besorgen, gehörte bei uns auch die Frage: welche Snacks und Lebensmittel brauchen wir für unsere Grosse…

Die ersten Tage verbrachten wir bei Freunden in der Nähe von Wien. Das gestaltete sich einfach, vor allem wenn man ein Auto zur Verfügung hat. Man nimmt ein bisschen was mit für die Reise, und kauft ergänzend ein ganz nach Menüplan der Gastfamilie. Inzwischen sind wir da schon viel entspannter und nehmen eigentlich nur wenig mit. Ist ja auch die Chance mal etwas anderes zu futtern wie im heimischen Dorf.

Mehr Kopfzerbrechen bietete das Hotel im Bayrischen Wald. Da wussten wir so gut wie nichts. Bei der Reservation hiess es lediglich: ja da müssen sie nach der Ankunft nachfragen…

Also Wien ist ja sooo schön! Wir sahen Schönbrunn, die Hofburg, die Ställe der spanischen Hofreitschule, das Sissimuseum, den Prater und das technische Museum – nicht schlecht für drei Tage, oder? Das Zusammensein mit unseren Freunden war natürlich auch sehr schön, schade nur dass zwischen ihnen und uns 11h reine Fahrtzeit liegen!

Nach drei vollen Tagen ging es dann weiter zu unserem nächsten Ort, dem bayrischen Wald ganz nah an der tschechischen Grenze. Bei unserer Ankunft führte uns unser erster Gang ins Restaurant zur Küchenchefin – und wurden sehr positiv überrascht. Nicht nur wusste sie genau wovon wir sprachen, sie konnte auch genaue Angaben machen zu den Inhaltsstoffen von Saucen und ähnlichem. Zum Frühstück und Mittagessen gab es GF Brötchen von Schär und beim Abendessen brieten sie ihr nach Bedarf eine Extrawurst – respektive eine Hähnchenbrust. Vom Buffet beim Abendessen konnte sie sich aber bei ganz vielem bedienen und konnte so normal mit uns essen. Auch die Anordnung war gut durchdacht, so befand sich das Brot – mit all seinen Krümeln – weit weg von Rührei und Speck (Frühstück) sowie den ägyptischen Fleischtöpfen, bildlich gesprochen:-)

Mich überrascht immer wieder wie auch ganz normale Betriebe sich auf Gäste mit Zöliakie einstellen, ohne gleich teuer sein zu müssen. Es sind Köche, die sich für Gäste einsetzen die etwas mühsamer zu befriedigen sind wie andere.

Wir konnten uns also so ganz entspannen und die Tage geniessen! Zwei Sprüche haben mich aber sehr amüsiert:

sie sehen gar nicht aus, als wenn sie eine 15 jährige Tochter haben!

ein etwas zweifelhaftes Kompliment – finde ich irgendwie – oder nicht? Das andere Mal sassen wir am Tisch, und die Bedienung fragte nach unseren Wünschen für die Getränke. Sie schaute in die Runde, und fragte:

sind das alles ihre Töchter? Ja, haben sie denn nichts anderes bestellt?

wir verneinten, etwas konsterniert, und sagten nur lau: Nö, wir sind glücklich über jede einzelne Tochter die wir bekamen!

Bild 1: Aussicht von unserem Turmfenster

Bild 2: ein freifliegender Papagei

Bild 3: ich muss mich doch weiterbilden und inspirieren:-)

Bild 4: Prater

Bild 5: eine Demo im Prater, leider blieb es mir und anderen verwehrt was eigentlich der Grund für die Demo war

Bild 6: Seitenansicht vom Schloss in dem unsere Freunde wohnen

Bild 7: Schachspielen im Schlosspark

Bild 8 und 9: Heidelbeeren pflücken im Bayerischen Wald

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Wenn einer eine Reise tut


kann es vorkommen dass Tochter einfach mitlatschen muss. Ist auch immer noch interessanter als wenn sie irgendwo deponiert würde, auf einer Parkbank oder ähnlichem. Und ich rechne ihr hoch an, dass sie, abgesehen von einigen etwas bissigen Bemerkungen, sich als guter Mitläufer erwies

Ich weiss ja nicht wie andere das so tun die auch 4 Kids haben – Einkaufstouren sind bei mir rar – und haben meist eine ganz enge Zeitmarge. Ha, aber11693965_10207306368242519_8724151875902287034_n manchmal…

winkt die Freiheit! So am letzten Dienstag. Ich hatte mich vom Liebsten und den zwei Jüngsten verabschiedet und nahm den Zug zu meiner Mutter, meine Älteste im Schlepptau. Unsere Ankunftszeit liess ich schlauerweise offen, schliesslich hat man dafür ja Handys dabei.

Ich wollte nämlich endlich mal in den Backladen in Zürich, auf halber Strecke zwischen uns und meiner Mutter. Geschickt lotste ich meine Tochter zu den blauen ÖV’s, fand den richtigen Bus, und stieg an der richtigen Haltestelle aus. Dann allerdings mussten wir etwas suchen. Und just als ich die gesuchte Strasse erspähte standen wir vor dem www.mr-mrsglutenfree.com. Völlig überraschend. Denn von diesem Laden hatte ich schon viel gehört, jedoch wirklich nicht gesucht weil keine Zeit.

Doch erst der Backladen! Leider war der sehr enttäuschend. Im  Shop findet man sehr viele Farbpasten, fertiger Fondant in allen möglichen Farben jedoch nur wenig Zubehör. Nachdem ich ein bisschen was eingekauft hatte zog es uns – oder besser mich zog jemand – weiter. Doch gleich musste ich erst meine Schuhe wechseln. Meine Füsse wollen nämlich neue Schuhe schön langsam einlaufen, sonst beschweren sie sich aufs Heftigste mit Blasen in allen Grössen.

Bevor wir aber ins blaue Tram konnten (Zuhause kennen wir nur Grüne) MUSSTEN wir noch in den glutenfreien Laden. Diesmal wanderte meine Älteste staunend durch den Laden und häufte ein Artikel nach dem anderen auf den Ladentisch während ich mit dem Inhaber fachsimpelte.

Hach, so ein Laden wäre ja traumhaft! Ich selber würde den Backbereich sehr ausbauen, mit einem kleinen Café, und viele Produkte die nicht nur Schar heissen anbieten.

Ich vergas die Zeit und beim schwatzen wurde mir sogar ein Job angeboten – als Tortenbäckerin!

Heimweh – Schweizer in Österreich?


So, wir fahren nach Wien! Und besuchen Freunde, ich freue mich schon sehr darauf. Unser Besuch im April, wo wir ein Cembalo zu unseren Freunden verfrachteten, hat mich gluschtig gemacht und nun fahren wir als ganze Familie. Gross und Klein. Auf meiner To-do Liste steht neben einem Besuch in Schönbrunn, dem Sisimuseum auch mindesten 7-8 Stunden stehen vor der Glaswand in der Backstube im Demel. Allerdings weiss ich noch nicht, wie ich das meiner Familie beibringe, vielleicht sende ich die Truppe in den Prater mit ganz vieeeeel Kleingeld. Und weiss jemand ob ich mir einen Barstuhl mitnehmen darf?Oder so ein Outddoor-Stuhl damit ich nicht etliches kürzer aus dem Real-Back-YouTube-Film herauskomme wie ich hineingehe?

Doch eigentlich wollte ich etwas ganz anderes fragen:

Gibt es hier Schweizer, denen ich eine Freude machen könnte mit glutenfreien Basler Leckerli und Magenbrot? Da ich mich in Wien so gut wie nicht auskenne müsste man etwas „dubbelisicheres“ ausmachen, wär ja schade wenn ich die Köstlichkeiten selber essen müsste oder sie wieder zurücknehmen.

150gr Leckerli 5€

200gr Magenbrot 7€

also meldet euch, teilt den Beitrag und sagt es euren Freunden mit Zöliakie!

Es wird einfacher, versprochen!


Nun sind es 6 Jahre seit unsere Älteste mit Zöliakie diagnostiziert wurde. Gerade die letzten Tage habe ich viel über die Zeit davor nachgedacht.

Die ersten Blutuntersuchungen hatten wir im Februar. Mit einem erschreckenden Resultat! Und gleichzeitig fanden sie wieder mal Amöben. Also haben wir erstmal 10 Tage Flagentil genommen. Ein schreckliches Medikament das mehr Nebenwirkungen hat wie die eigentliche. Nur Chinin ist schlimmer. Doch sie hat das ohne mit der Wimper zu zucken die 10 Tage durchgestanden. Ich hoffte so sehr dass ihre Werte damit wieder in Ordnung kämen, auch wenn der Spezialist mitleidig mit dem Kopf schüttelte und mir nachsichtig zugestand im Mai den nächsten Bluttest zu machen.

Natürlich mit dem gleichen Resultat. Wenigstens sagte er nicht: Sehen sie, ich habe es doch gleich gesagt! Nur wenige Tage darauf die Dünndarmbiopsie. Mit einem sehr klaren Bild. Und das 3 Tage vor der Hochzeit meiner Schwägerin.

Wir setzten unsere Tochter noch am selben Tag auf Diät um. Und an der Hochzeit ass sie Chips und Wasserreis. Vielleicht hatte ich noch Popcorn und Äpfel mit. So genau weiss ich es nicht mehr weil ich beschäftigt war, meinen 8 Wochen Schwangerschaftsbauch einzuziehen damit mich niemand ansprechen würde ob ich schwanger wär. 4 Wochen darauf stellte sich heraus dass ich Zwillinge bekommen – kein Wunder war mein Bauch grösser…

Der erste Sommer war schwierig. Wir picknicken nämlich sehr gerne. Doch immer nur Chips essen wollte ich nicht, und das glutenfreie Brot schmeckte meiner Tochter nicht so richtig. Also blieben wir zuhause und sie ass Pellkartoffeln oder „Gschwellti“ während wir Brot assen des Abends. Oder Rösti, übrigens etwas was sie bis heute liebt – zu jeder Tages- und Nachtzeit.

Jede Einladung, jedes Fest bedeutete viel Gedankenarbeit und telefonieren. Und Energie. Energie die sowieso etwas knapp war während der Schwangerschaft und dem ersten Jahr der lieben Kleinen.

Heute sind wir relaxt. Nicht nur sind die Kleinen seit letztem August im Kindergarten, auch mein backen hat sich zum besseren gewendet. Zumindest mag meine Tochter inzwischen sogar meine Kuchen – das hat aber weniger mit meiner Kochkunst oder der Diagnose zu tun sondern vermutlich eher mit ihren Hormonen:-) wir haben uns an das Leben ohne Gluten gewöhnt. Die Tage an denen sie nicht Zuhause isst sind nicht mal so anders. Während wir immer noch Brot essen, sind unsere warmen Mahlzeiten so gut wie immer glutenfrei. Auch wenn wir es nicht müssten. Denn ich denke gar nicht gross darüber nach. Bitte nicht falsch verstehen: ich ernähre uns nicht alle 6 glutenfrei!!! Die drei anderen Töchter essen normales Brot und haben gekaufte Crackers, Darvida und ähnliches für die Schule und Zvieri. Doch backen tu ich nur glutenfrei, Egal für wen und was.

Wenn meine Älteste in der Stadt isst weiss sie Bescheid wo sie das tun kann. Sie ist in den letzten zwei Jahren auch in diesem Bereich sehr selbständig geworden und trifft gute Entscheidungen. Zumindest meistens. Doch ich weiss ja auch nicht alles. Und muss es nicht. Desgleichen wenn sie bei einer Freundin eingeladen ist. Die ersten Jahre habe ich vorher jeweils angerufen, heute ruft sie MICH an wenn sie nicht nach Hause kommt.

Gestern Abend eröffnete sie mir, dass sie heute auf eine Wanderung geht. Ja, sie hätte davon schon gewusst aber leider vergessen mir das zu sagen……grrr! Töchter!!!!

Doch wir haben vorgesorgt. Um Geld zu sparen besorge ich mir meist einen guten Vorrat den wir in eine Box füllten. Sie darf sich daraus selber bedienen und teilt sich die Sachen erstaunlich gut ein. Ich konnte ihr also ein Picknick mitgeben das eigentlich alles hatte was man so braucht:

  • 3 kleine Sandwich mit Schinken und Käse (getostet, Brot habe ich immer eingefroren)
  • getrocknete Mango (okey, nur noch ein Rest, irgendwie hat den niemand gesehen sonst wäre er schon lange weg)
  • 3 frische Aprikosen und einen Apfel
  • 1 in Streifen geschnittene Pepperoni (Paprika für unsere grossen Nachbarn)
  • einen Farmerstängel
  • ein kleines Pack Kekse (6 Stück)
  • ein Stück selbstebackener Mohnkuchen
  • Fishermen’s
  • eine Wasserflasche

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Fazit: wir haben gelernt uns zu organisieren. Zumindest was das Essen anbelangt. Denn ich denke eigentlich, dass meine Töchter in der Lage sein sollten mir entsprechende Informationen frühzeitig zukommen zu lassen. Und mich nicht zu überrumpeln à la:

  1. 22 Uhr Tochter A: morgen bin ich den ganzen Tag weg
  2. Montagabend Tochter B: ach, am kommenden Wochenende haben wir ein Zeltlager geplant als Klassenabschluss…

aber das nur so nebenbei, als vierfache Mutter bin ich dem ja gewappnet und eventuellen Ärger darüber reagiere ich höchstens in einem Blog ab….

Mitschnitts eines Telefongesprächs:


Hallo, ich hätte gerne XY gesprochen

Ja, Moment. Ich ruf sie.

längere Pause

Ja, was kann ich für sie tun?

Also, ich rufe an wegen dem Skilager nächster Woche, Klasse 8E. Sind sie die Köchin?

Ja

Also, meine Tochter hat Zöliakie

Ahhh, glutenunverträglichkeit! Kenn ich, hab ich auch

!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! kurz sprachlos Ja, also ich wollte eigentlich fragen wie ich ihnen helfen kann damit meine Tochter gut versorgt ist

Ja, Teigwaren halt. Sonst, hm, also das Brot von Schär gibt es nicht im Dorf. Können sie ihr was mitgeben? Und vielleicht was zum Frühstück?

Ja, natürlich. Haben sie einen Toaster?

Leider nicht. Sagen sie doch ihrer Tochter, sie solle sich bei mir melden, bei soviel Kindern habe ich leider keine Zeit zu suchen.

Heute kam meine Tochter zurück – das Skilager war toll! Nicht nur wegen dem Essen, aber auch deshalb. Die Köchin hat ihr sogar GF Cornflakes besorgt zum Frühstück – obwohl sie ja so GF Haferpops dabei hatte. Für einmal war ich völlig beruhigt was ihr Essen anging, schade nur dass so etwas selten ist! Ansonsten kann sie nun Snowboardfahren und 5 Tage ohne Internet  auskommen:-)

Immer erreichbar?


Zugegeben, ich habe schon mehr Beiträge gepostet wie in der letzten Zeit. Das hat mehrere Gründe:

  • ich koche immer etwa dasselbe, und dessen Rezepte stehen schon hier…
  • mit meiner Älteste läuft es wirklich gut. Sie achtet auf ihr Essen, passt auf, liest und fragt nach und ist wenn sie nicht grad für Mathe und Französisch büffeln muss glücklich und zufrieden
  • mich beschäftigen grad andere Themen wie: nähen aus recycling Material oder wie bändige ich unser doppeltes Lottchen oder was um Himmels Willen koche ich meiner Meute zum Abendessen oder ich räume/male/putze in unserem schnuckeligen Haus…

Seit drei Wochen besucht unser doppeltes Lottchen den Kindergarten und mir eröffnet sich eine neue Welt. Ich geniesse es, in Ruhe mitten am Vormittag Kaffee zu trinken und mir eine extra Zeit mit Facebook und/oder Pinterest dabei zu gönnen. Ich geniesse es, das Haus ordentlicher zu gestalten und zu sehen wie es länger sauber bleibt wie bis anhin. Ich geniesse es, in aller Ruhe GANZALLEINE einkaufen zu gehen. Ich geniesse es, mal in Ruhe nähen zu können ohne ständig von der Nähmaschine weg zu rennen weil grad jemand fürchterlich schreit. Ich geniesse die Stille im Haus und ich habe es doch tatsächlich geschafft in 2 Cafés reinzusitzen die ich bis anhin nur von aussen kannte.

Leider hat auch mein Tag nur 24h und so bleibt trotz mehr Zeit immer noch vieles unerledigt.

Heute, nachdem ich in aller Ruhe einkaufen war, beide Menus für heute geplant und bereits besorgt habe klingelt das Telefon – meine Älteste:

„Mama? was machst du zum Mittagessen? … Weil, wir kommen ja heute und meine Freundin die mag kein Fleisch ….Nein, bitte kein Brot mit Käse und Schinken!…Könntest du nicht etwas kochen für uns, zum Beispiel diese Teigwaren mit Käsesauce? …ach, bitte, du hast doch jetzt Zeit! …. wir haben ja eine Lektion später aus, so hättest du doch Zeit und könntest uns etwas kochen nachdem die anderen (Ihre Schwestern!!!) schon gegessen haben?…Mama, bitte!…also ich verlasse mich drauf, okey?

Mama Hotel nennt sich dieses Phänomen, oder? Versprochen habe ich nichts am Telefon, mal sehen was noch passiert…