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Gedankenlos


Meist bin ich mir sicher dass ich eine gute Mutter bin, und das Wohl meiner Kinder ganz vorne in meiner Prioritätenliste habe. Aber dann gibt es diese schrecklichen Momente. So wie letzthin, als wir unsere Älteste zufrieden und satt in ihrer Jungendgruppe wussten. Dachten wir.

Bis sie vor mir in der Küche stand und erwartungsvoll und hungrig in meine Töpfe kuckte. Oder besser auf das Blech Pommes das ich grad aus dem Ofen zog.

Doch – die hatte ich ich soeben mit einer Schaufel gewendet die zuvor die Chicken Nuggets in der Bratpfanne geküsst hatte. Die Pommes waren also nun ebenso kontaminiert und für sie nicht mehr essbar.

Saublöd war das! Das die Chicken Nuggets für die Kleinen nicht glutenfrei waren war nicht das Problem, aber bei den Pommes hätte sie wirklich gerne mitgegessen. Und mit einer sauberen Schaufel auch kein Problem gewesen…

Und heute legte ich das Stück Käse neben die Brezel, und hätte mir fast im gleichen Moment eine Ohrfeige geben können! Ich sollte es doch wirklich besser wissen. Nun ja, ich hab dann den Käse auf allen Seiten mit einem sauberen Messer abgeschnitten und so mümmelte sie den dann zufrieden, phew – gerettet:-)

Dann macht man sich halt so seine Gedanken. Wie wird es sein wenn meine Grosse nicht mehr Zuhause wohnt! Werde ich ihr dann auch bei einem Überraschungsbesuch einfach einen weiteren Teller auf den Tisch stellen können und halt ein paar Extra Nudeln dazu kochen? Oder habe ich dann nicht mehr alles im Haus um ihr einfach so eine Mahlzeit aus dem Ärmel schütteln zu können?

Gibt es hier welche Muttis die das schon erleben? Habt ihr Tipps für mich? Und ist anderen auch schon ein solcher Fauxpas passiert?

wir machen mal auf Wild


Einmal im Jahr, im Winter, geniessen mein Mann und ich Wild. Dabei orientieren wir uns gerne an den Aktionen im Laden denn selber gekocht habe ich das noch nie. Spätzle, Maroni glasieren schon, nur Wild/Pfeffer bis jetzt nicht. Denn von uns 6 Nasen mögen nur wir zwei Wild essen, den Mädels riecht es etwas zu streng, oder vielleicht haben sie auch zu fest Mitleid mit den armen Rehen. Tatsache ist aber, dass wir in der Schweiz den Wildbestand regulieren müssen, die Tiere haben also ein freies Leben. Unserer Grossen aber wollte ich das mal ermöglichen, mit gutem Erfolg!

Gestern beim einkaufen sah ich jedoch, dass Rehschitzel im Angebot war. Die Gelegenheit mal auszuprobieren, ob ich mich vielleicht doch mal an ein selbst gekochtes Wildgericht wagen soll.

in meinem Rezept halte ich mich an Gelerntes aus meiner Ausbildung, sicher gibt es noch andere Arten Wild zu kochen. So habe ich es auch aufgeschrieben, dafür noch ein paar Bildchen gemacht. Wichtig ist eigentlich nur, dass das Fleisch eingelegt wird in Rotwein. Wieviel und welches Gemüse ist sekundär, es muss halt am Ende der Gesellschaft schmecken. Geholfen mit den Fotos hat mir heute meine jüngste Tochter, ihr merkt sicher welche Bilder sie geschossen hat:-)

Rezept:

  • Rehschnitzel, in meinem Fall etwa 200gr, feingeschnitten
  • 2 grosse Zwiebeln, gesteckt mit Lorbeer und Nelken
  • 2-3 Karrotten
  • Rotwein

Fleisch und Gemüse in eine Schüssel füllen und mit dem Wein übergiessen. Wer weniger Wein nehmen will nehme 3 Teile Wasser und ein Teil Essig, dazu soviel Rotwein wie gewünscht. Das Fleisch muss bedeckt sein, damit kein Sauerstoff rankommt und es so haltbar bleibt. Mindestens über Nacht stehen lassen. Ich lasse es meist draussen stehen, wer damit etwas Mühe hat kann es aber auch gerne in den Kühlschrank stellen.

Am nächsten Tag das Fleisch herausfischen und mit etwas Küchenpapier trocken tupfen. Scharf (heiss) anbraten, danach das Gemüse zugeben und am Schluss den Wein. Es ist dann also alles wieder zusammen in der Pfanne.

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Jetzt kann das in Ruhe vor sich hin köcheln, ich liess meine Platte auf 2 stehen und war sogar weg, im Spielzeugmuseum mit den Kleinen.

Nach unserer Rückkehr habe ich zuerst das Fleisch herausgefischt, Kartoffeln und noch ein paar Karotten geschält, zusammen mit einer Tomate alles kleingeschnitten und weich gekocht. Weshalb das Fleisch nicht? Weil es schon fast gar war und ich kein zähes Fleisch essen wollte.

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Sowie dann alles weich war pürierte ich das Gemüse, fügte noch Salz hinzu und liess das Fleisch noch kurz Mitschülern. Weil meine Familie sehr gerne Saucenrüebli hat habe ich die grossen Stücke nicht mitpüriert, sondern mit dem Fleisch herausgenommen. Wer möchte kann natürlich die Sauce mit Maizena binden und das Gemüse nicht pürieren, schmeckt auch gut.

Zum Schluss briet ich gekaufte Spätzle, schlitzte eine Tüte Rotkraut auf und erhitzte sie, und setzte alles auf den Tisch. Mit dem Auftrag an meine Älteste Fotos von ihrem Teller zu machen. Seit kurzem kann man im Migros glutenfreie Spätzle kaufen kann, für uns habe ich die normalen geholt.

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auf dem letzten Fotos sind normale Spätzle zu sehen, doch unsere Kleinste wollte, dass ich ihren Teller auch fotografiere…

Wenn einer eine Reise tut


kann es vorkommen dass Tochter einfach mitlatschen muss. Ist auch immer noch interessanter als wenn sie irgendwo deponiert würde, auf einer Parkbank oder ähnlichem. Und ich rechne ihr hoch an, dass sie, abgesehen von einigen etwas bissigen Bemerkungen, sich als guter Mitläufer erwies

Ich weiss ja nicht wie andere das so tun die auch 4 Kids haben – Einkaufstouren sind bei mir rar – und haben meist eine ganz enge Zeitmarge. Ha, aber11693965_10207306368242519_8724151875902287034_n manchmal…

winkt die Freiheit! So am letzten Dienstag. Ich hatte mich vom Liebsten und den zwei Jüngsten verabschiedet und nahm den Zug zu meiner Mutter, meine Älteste im Schlepptau. Unsere Ankunftszeit liess ich schlauerweise offen, schliesslich hat man dafür ja Handys dabei.

Ich wollte nämlich endlich mal in den Backladen in Zürich, auf halber Strecke zwischen uns und meiner Mutter. Geschickt lotste ich meine Tochter zu den blauen ÖV’s, fand den richtigen Bus, und stieg an der richtigen Haltestelle aus. Dann allerdings mussten wir etwas suchen. Und just als ich die gesuchte Strasse erspähte standen wir vor dem www.mr-mrsglutenfree.com. Völlig überraschend. Denn von diesem Laden hatte ich schon viel gehört, jedoch wirklich nicht gesucht weil keine Zeit.

Doch erst der Backladen! Leider war der sehr enttäuschend. Im  Shop findet man sehr viele Farbpasten, fertiger Fondant in allen möglichen Farben jedoch nur wenig Zubehör. Nachdem ich ein bisschen was eingekauft hatte zog es uns – oder besser mich zog jemand – weiter. Doch gleich musste ich erst meine Schuhe wechseln. Meine Füsse wollen nämlich neue Schuhe schön langsam einlaufen, sonst beschweren sie sich aufs Heftigste mit Blasen in allen Grössen.

Bevor wir aber ins blaue Tram konnten (Zuhause kennen wir nur Grüne) MUSSTEN wir noch in den glutenfreien Laden. Diesmal wanderte meine Älteste staunend durch den Laden und häufte ein Artikel nach dem anderen auf den Ladentisch während ich mit dem Inhaber fachsimpelte.

Hach, so ein Laden wäre ja traumhaft! Ich selber würde den Backbereich sehr ausbauen, mit einem kleinen Café, und viele Produkte die nicht nur Schar heissen anbieten.

Ich vergas die Zeit und beim schwatzen wurde mir sogar ein Job angeboten – als Tortenbäckerin!

Es wird einfacher, versprochen!


Nun sind es 6 Jahre seit unsere Älteste mit Zöliakie diagnostiziert wurde. Gerade die letzten Tage habe ich viel über die Zeit davor nachgedacht.

Die ersten Blutuntersuchungen hatten wir im Februar. Mit einem erschreckenden Resultat! Und gleichzeitig fanden sie wieder mal Amöben. Also haben wir erstmal 10 Tage Flagentil genommen. Ein schreckliches Medikament das mehr Nebenwirkungen hat wie die eigentliche. Nur Chinin ist schlimmer. Doch sie hat das ohne mit der Wimper zu zucken die 10 Tage durchgestanden. Ich hoffte so sehr dass ihre Werte damit wieder in Ordnung kämen, auch wenn der Spezialist mitleidig mit dem Kopf schüttelte und mir nachsichtig zugestand im Mai den nächsten Bluttest zu machen.

Natürlich mit dem gleichen Resultat. Wenigstens sagte er nicht: Sehen sie, ich habe es doch gleich gesagt! Nur wenige Tage darauf die Dünndarmbiopsie. Mit einem sehr klaren Bild. Und das 3 Tage vor der Hochzeit meiner Schwägerin.

Wir setzten unsere Tochter noch am selben Tag auf Diät um. Und an der Hochzeit ass sie Chips und Wasserreis. Vielleicht hatte ich noch Popcorn und Äpfel mit. So genau weiss ich es nicht mehr weil ich beschäftigt war, meinen 8 Wochen Schwangerschaftsbauch einzuziehen damit mich niemand ansprechen würde ob ich schwanger wär. 4 Wochen darauf stellte sich heraus dass ich Zwillinge bekommen – kein Wunder war mein Bauch grösser…

Der erste Sommer war schwierig. Wir picknicken nämlich sehr gerne. Doch immer nur Chips essen wollte ich nicht, und das glutenfreie Brot schmeckte meiner Tochter nicht so richtig. Also blieben wir zuhause und sie ass Pellkartoffeln oder „Gschwellti“ während wir Brot assen des Abends. Oder Rösti, übrigens etwas was sie bis heute liebt – zu jeder Tages- und Nachtzeit.

Jede Einladung, jedes Fest bedeutete viel Gedankenarbeit und telefonieren. Und Energie. Energie die sowieso etwas knapp war während der Schwangerschaft und dem ersten Jahr der lieben Kleinen.

Heute sind wir relaxt. Nicht nur sind die Kleinen seit letztem August im Kindergarten, auch mein backen hat sich zum besseren gewendet. Zumindest mag meine Tochter inzwischen sogar meine Kuchen – das hat aber weniger mit meiner Kochkunst oder der Diagnose zu tun sondern vermutlich eher mit ihren Hormonen:-) wir haben uns an das Leben ohne Gluten gewöhnt. Die Tage an denen sie nicht Zuhause isst sind nicht mal so anders. Während wir immer noch Brot essen, sind unsere warmen Mahlzeiten so gut wie immer glutenfrei. Auch wenn wir es nicht müssten. Denn ich denke gar nicht gross darüber nach. Bitte nicht falsch verstehen: ich ernähre uns nicht alle 6 glutenfrei!!! Die drei anderen Töchter essen normales Brot und haben gekaufte Crackers, Darvida und ähnliches für die Schule und Zvieri. Doch backen tu ich nur glutenfrei, Egal für wen und was.

Wenn meine Älteste in der Stadt isst weiss sie Bescheid wo sie das tun kann. Sie ist in den letzten zwei Jahren auch in diesem Bereich sehr selbständig geworden und trifft gute Entscheidungen. Zumindest meistens. Doch ich weiss ja auch nicht alles. Und muss es nicht. Desgleichen wenn sie bei einer Freundin eingeladen ist. Die ersten Jahre habe ich vorher jeweils angerufen, heute ruft sie MICH an wenn sie nicht nach Hause kommt.

Gestern Abend eröffnete sie mir, dass sie heute auf eine Wanderung geht. Ja, sie hätte davon schon gewusst aber leider vergessen mir das zu sagen……grrr! Töchter!!!!

Doch wir haben vorgesorgt. Um Geld zu sparen besorge ich mir meist einen guten Vorrat den wir in eine Box füllten. Sie darf sich daraus selber bedienen und teilt sich die Sachen erstaunlich gut ein. Ich konnte ihr also ein Picknick mitgeben das eigentlich alles hatte was man so braucht:

  • 3 kleine Sandwich mit Schinken und Käse (getostet, Brot habe ich immer eingefroren)
  • getrocknete Mango (okey, nur noch ein Rest, irgendwie hat den niemand gesehen sonst wäre er schon lange weg)
  • 3 frische Aprikosen und einen Apfel
  • 1 in Streifen geschnittene Pepperoni (Paprika für unsere grossen Nachbarn)
  • einen Farmerstängel
  • ein kleines Pack Kekse (6 Stück)
  • ein Stück selbstebackener Mohnkuchen
  • Fishermen’s
  • eine Wasserflasche

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Fazit: wir haben gelernt uns zu organisieren. Zumindest was das Essen anbelangt. Denn ich denke eigentlich, dass meine Töchter in der Lage sein sollten mir entsprechende Informationen frühzeitig zukommen zu lassen. Und mich nicht zu überrumpeln à la:

  1. 22 Uhr Tochter A: morgen bin ich den ganzen Tag weg
  2. Montagabend Tochter B: ach, am kommenden Wochenende haben wir ein Zeltlager geplant als Klassenabschluss…

aber das nur so nebenbei, als vierfache Mutter bin ich dem ja gewappnet und eventuellen Ärger darüber reagiere ich höchstens in einem Blog ab….

Konfirmation – Impressionen


Gestern feierten wir Konfirmation meiner ältesten Tochter. Unser Fest war so richtig schön und gemütlich! leider ist das fotografieren etwas kurz gekommen. Man hätte sonst die gefüllten Pilze, den Garnelensalat und den griechischen Salat bewundern können. Am wichtigsten war meiner Tochter die Schwedentorte. Und zu meinem Entzücken hat meine Mutter, zusammen mit einem Zwilling, die Torte verziert.

Das Essen war komplett glutenfrei! Und niemand hat es gemerkt:-)

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ein Dilemma


Bei uns wird geheiratet, in Massen. Irgendwie habe ich das Alter erreicht wo die Kinder von Freunden sich nun verheiraten und was tut Frau? Sie bäckt:-) Natürlich Cupcakes!

Und nun das Dilemma:

In unserer Küche gibt es kein Weizenmehl, ever! Nie! Auch wenn ich für das Kleingemüse (sprich Zwillinge) was für den Kindergarten backe – alles ist glutenfrei. Weil ich sonst meine Küche kontaminiere. Und es könnte ja sein, dass jemand davon profitieren könnte, der auch Zöliakie hat. Doch nun hat das OK (Organisationskomitee) Bedenken, dass wenn die Cupcakes glutenfrei sind, sie nicht gegessen werden. Also die Leute denken: Ah, glutenfrei, also esse ich nichts davon. Aber was ist, wenn jemand aus der Hochzeitsgesellschaft glutenfrei essen MUSS? Schliesslich weiss man nicht alles von jedem…

Wir haben uns nun nochmals zusammen gesetzt und sind zu folgendem Schluss gekommen:

  • 1/3 der Mini Cupcakes wird als gluten- (und Soja, Nuss, Lactose) -frei deklariert. Wer am Buffet bedient ist gut instruiert und es hat zudem noch ein paar Cupcakes, gut verpackt, gaaaanz weit weg von allem Weizen für jemanden der ganz ängstlich ist.
  • 2/3 der Mini Cupcakes sind im normalen Apero-Buffet. Ohne Deklaration, dennoch glutenfrei UND schmackhaft.

Ich merke einmal mehr wie ich dafür kämpfe ,dass mehr Glutenfreies in den Alltag kommt. Es macht mich traurig, wenn ich sehe wie meine Älteste nichts ausser Chips essen kann. Weil sich niemand die Mühe macht. Oder wenn, es nicht klar deklariert wird und dafür Sorge getragen wird, dass es nicht durch Brot kontaminiert wird.

Mein Traum? Bei jedem Apero eine Ecke, in der glutenfreies Essen vorhanden ist. Sei es bei einem Geschäftsessen, dem Kuchenstand in der Schule, einer Hochzeit, usw. Hier könnte ich die Liste fast endlos weiterführen.

Also ich habs ja nicht gerne, die anderen wohl schon…


das waren die Worte meiner Zweitältesten, als ich sie fragte ob ich Cupcakes machen soll für die Projektwoche. Das ist auch diejenige meiner Töchter, die auf den zweiten Geburtstag ein Bonbonberg(li) mit auf dem Teller angeklebter Kerzen bekam. Und letztes Jahr gab es anstelle eines Kuchens eine Pizza. Hergestellt mit Wassermelonenscheiben und Früchten.

Dennoch. Als ich am Dienstagmorgen die Cupcakes von meiner Küche gleich zur Schule karrte, trug sie die Boxen stolz durch’s Gewühl. Flankiert von zwei Mitschülerinnen die sie als Bodyguard beschützten pflügten sie sich durch die Kindermenge durch. Es traf sich halt ein bisschen ungeschickt, dass ich auf das Ende der Pause auf dem Schulhof ankam. So aber hatte sie die Chance, die Cupcakes selber zu bringen. Bis zum Verzehr am Nachmittag wurden sie an einem sicheren Ort zwischengelagert:-)

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Mitschnitts eines Telefongesprächs:


Hallo, ich hätte gerne XY gesprochen

Ja, Moment. Ich ruf sie.

längere Pause

Ja, was kann ich für sie tun?

Also, ich rufe an wegen dem Skilager nächster Woche, Klasse 8E. Sind sie die Köchin?

Ja

Also, meine Tochter hat Zöliakie

Ahhh, glutenunverträglichkeit! Kenn ich, hab ich auch

!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! kurz sprachlos Ja, also ich wollte eigentlich fragen wie ich ihnen helfen kann damit meine Tochter gut versorgt ist

Ja, Teigwaren halt. Sonst, hm, also das Brot von Schär gibt es nicht im Dorf. Können sie ihr was mitgeben? Und vielleicht was zum Frühstück?

Ja, natürlich. Haben sie einen Toaster?

Leider nicht. Sagen sie doch ihrer Tochter, sie solle sich bei mir melden, bei soviel Kindern habe ich leider keine Zeit zu suchen.

Heute kam meine Tochter zurück – das Skilager war toll! Nicht nur wegen dem Essen, aber auch deshalb. Die Köchin hat ihr sogar GF Cornflakes besorgt zum Frühstück – obwohl sie ja so GF Haferpops dabei hatte. Für einmal war ich völlig beruhigt was ihr Essen anging, schade nur dass so etwas selten ist! Ansonsten kann sie nun Snowboardfahren und 5 Tage ohne Internet  auskommen:-)

Sendepause


Auch wenn es hier im Blog still und leise ist – mein Leben ist es ganz und gar nicht. In Basel ist Herbstmesse und damit Magenbrotzeit. Ich freue mich, dass ich auch dieses Jahr an die Reiseconfiserie Hansemann Magenbrot liefern darf. Doch das bestimmt nicht alleine meinen Alltag.

Vorletzte Woche hatte ich zwei Schultage belegt, Thema: Einführung Management und unternehmerisch denken lernen. Ein echt spannendes Thema – ich habe viel an diesen beiden Tagen gelernt. Nach dem Mittagessen einen schnellen Abstecher in die Küche, der Bäcker liess sich tatsächlich erweichen, mir ein paar Bäckergeheimnisse zu verraten. Und seither ist mein Backleben anders, hehe.

Jetzt im Ernst, mein Magenbrot ist deutlich besser! Um mir aber das Leben als Unternehmerin nicht unnötig schwer zu machen bleibt mein Rezept so wie es ist im Blog. Für den Hausgebrauch schmeckt es gut!

Sollte sich aber ein Leser im Ausland befinden, und wirklich verzweifelt sein, würde ich per Email das Rezept weitergeben unter der Bedingung, es nicht kommerziell zu verwenden!

Neben Schultagen, Wäschebergen, der immer gleich bleibenden Frage „waskocheichmeinenkindernzummittagessen“, backen, den Computer neu aufsetzen war ich mit drei von 4 Girls beim Arzt. Keine Angst, wir sind eigentlich alle putzmunter – ich wollte nur sicher gehen dass die unerklärlichen Bauchschmerzen nicht wegen Zöliakie sind.

Nach einer Woche kamen die Resultate – alle drei sind im grünen Bereich, uff! ich schieb die Bauchschmerzen auf nichtgelerntePrüfungen (die 12jährige) und Lactoseintoleranz und Eisnaschen bei den Zwillis…

Immer erreichbar?


Zugegeben, ich habe schon mehr Beiträge gepostet wie in der letzten Zeit. Das hat mehrere Gründe:

  • ich koche immer etwa dasselbe, und dessen Rezepte stehen schon hier…
  • mit meiner Älteste läuft es wirklich gut. Sie achtet auf ihr Essen, passt auf, liest und fragt nach und ist wenn sie nicht grad für Mathe und Französisch büffeln muss glücklich und zufrieden
  • mich beschäftigen grad andere Themen wie: nähen aus recycling Material oder wie bändige ich unser doppeltes Lottchen oder was um Himmels Willen koche ich meiner Meute zum Abendessen oder ich räume/male/putze in unserem schnuckeligen Haus…

Seit drei Wochen besucht unser doppeltes Lottchen den Kindergarten und mir eröffnet sich eine neue Welt. Ich geniesse es, in Ruhe mitten am Vormittag Kaffee zu trinken und mir eine extra Zeit mit Facebook und/oder Pinterest dabei zu gönnen. Ich geniesse es, das Haus ordentlicher zu gestalten und zu sehen wie es länger sauber bleibt wie bis anhin. Ich geniesse es, in aller Ruhe GANZALLEINE einkaufen zu gehen. Ich geniesse es, mal in Ruhe nähen zu können ohne ständig von der Nähmaschine weg zu rennen weil grad jemand fürchterlich schreit. Ich geniesse die Stille im Haus und ich habe es doch tatsächlich geschafft in 2 Cafés reinzusitzen die ich bis anhin nur von aussen kannte.

Leider hat auch mein Tag nur 24h und so bleibt trotz mehr Zeit immer noch vieles unerledigt.

Heute, nachdem ich in aller Ruhe einkaufen war, beide Menus für heute geplant und bereits besorgt habe klingelt das Telefon – meine Älteste:

„Mama? was machst du zum Mittagessen? … Weil, wir kommen ja heute und meine Freundin die mag kein Fleisch ….Nein, bitte kein Brot mit Käse und Schinken!…Könntest du nicht etwas kochen für uns, zum Beispiel diese Teigwaren mit Käsesauce? …ach, bitte, du hast doch jetzt Zeit! …. wir haben ja eine Lektion später aus, so hättest du doch Zeit und könntest uns etwas kochen nachdem die anderen (Ihre Schwestern!!!) schon gegessen haben?…Mama, bitte!…also ich verlasse mich drauf, okey?

Mama Hotel nennt sich dieses Phänomen, oder? Versprochen habe ich nichts am Telefon, mal sehen was noch passiert…

Osterflädli


Nein, ohne Fridolin… und sie sind echt lecker geworden, sagen sie alle! Meine kleinen Mäuse essen ja so ziemlich alles was süss ist, doch der Ältesten ein echtes Lob zu entlocken ist Schwerstarbeit! Dafür kommt sie ab und an nach Hause und erzählt: Mama, das Brot von Luigis Mama war soooo lecker.  oder: der Kuchen den Celines Mama gebacken hat war echt gut! Aber vielleicht hat das mit der Zöliakie gar keinen Zusammenhang sondern ist normal in dem Alter…

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Als Teig habe ich einen Spitzbubenteig verwendet. Erstens habe ich den sowiso vorrätig, zudem schmeckt er besser wie ein Mürbteig und gelingt ziemlich sicher! Aus verschiedenen Gründen habe ich mir angewöhnt, eine doppelte Portion zuzubereiten. der wichtigste: weil ich Eiweiss/Eigelb so am besten portionieren kann. Nimmt man nur Ei, wird er zu krümelig, nur Eiweiss zu hart…Der Teig hält sich gut 1-2 Wochen im Kühlschrank oder 3-4 Monate im Tiefkühler.

Rezept Spitzbubenteig

  • 500 gr Margarine
  • 300 Zucker
  • 1 Ei
  • 2 Eiweiss

mit dem Mixer zu einer weichen Masse verarbeiten

  • 2 P Agar-Agar (insgesamt 16gr)
  • 2 P Vanillezucker
  • 750-800 gr Schär Mehl (Kuchen Kekse)

Der Teig muss unbedingt über Nacht in den Kühlschrank, sonst geht er viel zu fest auf beim backen. Übrigens festigt das Agar-Agar erst beim abkühlen. Kekse sollten so unbewegt wie möglich auskühlen, sonst zerbrechen sie. Doch dies nur so am Rande bemerkt, wir backen ja Küchlein:-)

Den Teig dünn auswallen, und ausstechen. Dazu eignet sich auch eine grosse (abgewaschene) Konservendose. Die Rondellen in die Förmchen einlegen. Möchte man einen grossen Osterfladen backen mit Hilfe einer Springform, den Teig direkt auf dem Backtrennpapier auswallen, mit Hilfe der Form ungefähr die Grösse abschätzen – eher kleiner wie grösser – und den Ring über dem Backtrennpapier einpassen. Das Backpapier das rauslugt, kann man mit der Schere abschneiden. Für den Rand den Teig als lange Schlange rollen und in der Form am Rand platzieren. Mit einer Gabel etwas hochdrücken so dass der Rand 2-3 cm hoch ist.

Als nächtes etwas Aprikosenconfi in die Bödeli zufügen.

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Nun zur Masse:

  • 5 dl Milch
  • 60 gr Reismehl
  • 2 Essl Zucker

miteinander zu einem Pudding kochen, auskühlen lassen. Falls der Pudding zu dick wird, etwas Milch zugeben.

  • 2 Eigelb
  • 2 Eiweiss, steifgeschlagen
  • ev. Rosinen

unter den Pudding ziehen, mit einem Löffel in die Förmchen füllen. Bitte dran denken, dass durch das Eiweiss die Masse beim Backen steigt und überfliessen könnte. Gebacken habe ich die Küchlein bei knappen 200 Grad 13-15 Minuten. Nach dem auskühlen mit Puderzucker bestreuen, gerne auch mit einem Hasensujet:-)

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3. Versuch mit Sauerteig


Und wer zählen kann dem fällt vermutlich eine Kleinigkeit auf…genau…seuffz! Doch ich habe nicht aufgegegen und nun stehen im Kühlschrank gar 2 Behälter mit diesem Sauerteigersatz. Gestern Nacht konnte ich nicht widerstehen, und habe aus dem frisch gegorenen Zeugs gleich einen Brotteig angesetzt und den heute gebacken. Die Testperson hat allerdings kurz vor Mittag angerufen: Mama, ich ess mit einer Freundin in der Stadt, bis später!

Nur gut haben wir noch mehr Personen in unserem Haushalt die dann halt den Kopf Mund hinhalten dürfen:-)

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Wow, Mama, cool!


Wir mögen Tortillas, sogar sehr. Wenn ich meine Familie auf Nummer Sicher verwöhnen will, dann gibt es bei uns Tortillas. Nun ist mir klar, das jeder ein bisschen was anderes versteht unter diesem Gericht, auch bekannt als „Irollis“.

Bis anhin gab es für 5 von uns die Weizentortillas, für unsere Älteste Tacoshells, und dann mussten wir einfach alle aufpassen dass kein falsches Bröselchen in den Teller unserer Ältesten gelangte. Ich hatte schon mal einen Anfang gestartet mit selbstgemachten Tortillas doch die waren nicht so das wahre. Also liess ich es lieber bleiben. Doch gestern stach mich der Gwunder, wie wir so schön sagen. Oder ich hatte Entzugserscheinungen vom auswallen, schliesslich rollte ich erst letzten Dienstag weitere 20 Fasnachtskiechli aus, am Tage davor 58…

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für die „Irollis“ braucht es folgende Zutaten:

  • Indianerbohnen, wir nehmen die aus der Büchse und es müssen mindestens 2 davon sein! Die Bohnen in einer Pfanne aufkochen. Wenn sie weich sind werden sie mit einem Kartoffelstampfer zerkleinert. Wer das nicht hat kann sie auch pürieren. Eigentlich müsste man sie dann nochmals mit Zwiebeln und Knoblauch auf kleinem Feuer aufkochen – doch das ist uns zuviel Aufwand, sie schmecken auch so gut.
  • Rindshackfleisch, 200-300gr in Oel anbraten, mit etwas Wasser ablöschen und die Würzmischung dazugeben
  • Würzmischung für Tacos (erhältlich in der Migros)
  • Salat kleingeschnitten
  • sonstiges Gemüse kleingeschnitten
  • Mais
  • Tomaten, im Winter nehmen wir die aus der Büchse, sonst frische
  • kleingeschnittene Zwiebeln
  • Sauerrahm oder Joghurt
  • Pizzakäse

Nun zu den Tortillas. So aufs Gramm genau kann ich es leider nicht angeben, ich hoffe es lässt sich dennoch nachkochen. Verwendet habe ich diesesmal ein anderes Mehl, eine Neuentdeckung aus dem Grenzkanton (D).

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Rezept für etwa 15 Tortillas:

  • 250gr glutenfreies Mehl von Glutano
  • ca 2dl Wasser
  • Salz
  • 2 Essl Oel
  • eine Handvoll gemahlener Buchweizen
  • 50gr Schärmehl (Kekse und Kuchen)
  • 1 P Agar-Agar (ein Bindemittel, erhältlich im Migros/Apotheke)

der Teig muss weich, nicht mehr klebrig und dennoch fest sein. Aus dem Teig formt man kleine Bälle in der Grösse eines Hühnereis. Die Fläche gut bemehlen, das Wallholz natürlich auch, und rollt die Tortillas so dünn wie möglich aus. Um die Tortillas von der Fläche zu lösen nimmt man am besten ein Teighörnchen. Die Bratpfanne mit etwas Oel erhitzen und die Fladen beidseitig backen.

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Jep, gelungen!


Hmmm, sie waren wirklich gut, die Waffeln. Einer unabhängigen Kosterin (Übernachtungsgast ohne Zöliakie) schmeckten sie auch gut – Fazit: unbedingt wiederholen.

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Meine Nachbarin zur Linken bat mich, doch ein kleines Zöpfchen für ihre Freundin zu backen für den Brunch am Sonntagmorgen. Tat ich auch:-) Zusätzlich zu den Waffeln. Und dazu noch Brezel, Laugenbrezel. Wenn ich so durch die Stadt gondle MUSS ich einfach in den Bäckereien reinschnuppern, mich tummeln in der Haushaltsabteilung nach der Suche nach neuen Backformen. Andere kaufen Hüte oder Schuhe, meine Leidenschaft sind Silikonformen zum backen. Neue Formen fand ich nicht aber wie ich so an meiner Brezel knapperte stach es mich, die auch glutenfrei zu probieren. Der Teig ist ja fast derselbe wie ein Zopfteig, den ich sowieso schon machen wollte.

Nach Aussage meiner Ältesten und die der Freundin meiner Nachbarin auch nicht schlechte. An der Farbe könnte man noch arbeiten, Geschmacksmässig aber wirklich gut.

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Oh, che bella Italia!


Und ja, wir sind wieder hier im kalten Mitteleuropa angelangt. Die Wäsche ist schon halbwegs trocken, das Auto ausgeräumt und beim Autovermieter abgeliefert, die Kleinen tragen zum ersten Mal Strumpfhosen und nachher hole ich noch die Winterjacken aus dem Keller.

Doch, das Wetter war sehr schön. Zum Teil etwas regnerisch, die Girls aber waren fast ausnahmslos jeden Tag im Wasser, sei es dem Pool oder dem Meer – je nach Lust und Laune. Und sie sind gar etwas braun geworden, hoffe ich auf jeden Fall. Mal sehen was die gründliche Wäsche übrig lässt, hoffen können alle eigentlich nur auf einen leicht beigen Hautton, da Rot und Blond in unserer Familie dominiert.

Für uns neu, da noch nie mit eigener Küche in Italien, die Kenntnisse über die glutenfreie Diät. Es gab keine komischen Blicke, Unverstehen, oder schlichtes Ignorieren wenn wir nach „senza glutine“ fragten. Im Gegenteil! Man verwies uns gleich zur Pizzeria die als einzige im Ort eine glutenfreie Pizza im Angebot hatte, nahm einen sauberen Löffel und schabte etwas nach innen beim Gelato oder servierte gar Spaghetti Bolognaise glutenfrei zum Mitnehmen. Ah, was hat meine Älteste gestrahlt!

Sogar eine separate Glacékarte gab es, nur leider waren die Tiefkühler in unserem Feriendorf schon derart leer, dass es kein Glacé mehr zu kaufen gab, sei es mit oder ohne „Glutine“.

Meine Älteste schwelgte in neuen Produkten, nur das Aufbackbrot mussten wir leider nach Hause nehmen weil wir in unserer Miniküche keinen Ofen hatten. Dafür haben wir am letzten Tag nochmals so richtig zugeschlagen – uns mit allem versorgt was sie erfolgreich getestet und sich nun als Wintervorrat anlegen wollte. Nun ja, mal sehen wie weit es dann wirklich langt:-).

Fotos hätte ich auch, nur sind die noch auf dem Apparat meiner Zweitältesten, denn meiner hat leider den Geist aufgegeben und muss erst ersetzt werden. Es wird also in den nächsten Tagen noch Bilder geben von den tollen Produkten.